1. wie dreist Wirtschaftskriminelle vorgehen, 2. wie leicht Anleger auf Betrüger hereinfallen.
Zu Punkt zwei kann ja hier auf ARIVA etwas recherchiert werden. Ich war nie in ComROAD investiert. Aber bei leisesten Zweifeln oder Unstimmigkeiten kann es künftig nur heißen: Raus!
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Die ComROAD AG entwickelt und vertreibt weltweit einsetzbare Verkehrstelematik-Anwendungen. Die Produkte der Gesellschaft beinhalten neben einer umfassenden Telematik-Lösung u.a. Kommunikations-, Informations- und künftig auch Entertainment-Anwendungen für den mobilen Einsatz. Diese Komplettlösung wird unter dem Oberbegriff Global Transport Telematic System GTTS) an Partnerfirmen in aller Welt lizenziert. Diese Partnerfirmen können mit den ComROAD-Produkten zielgruppenspezifische Dienstleistungen entsprechend den lokalen Bedürfnissen vermarkten. Dazu werden verkehrsnahe Telematik-Dienste gezählt wie die Sicherheitsüberwachung und das Flottenmanagement, Off-Board-Navigation und Road-Assistance sowie sogenannte "Mobile Online Services" wie mobile Datenkommunikationsdienste, mobile Informationsdienste (News, Shopping, aktuelle Verkehrsinformation, Adressverzeichnisse) und künftig auch mobile Entertainment-Dienste (Musik, Video, Games).
Ihre potentiellen Kunden sieht ComROAD unter den Betreibern von Telematik-Service-Zentralen (GTTS-Service-Center bzw. GTTS-Zentralen). Diese sollen vertraglich gebunden und dann technologisch in die Lage versetzt werden, verschiedene Telematik-Dienstleistungen einschließlich der dafür benötigten Endgeräte an verschiedene Anwendergruppen zu verkaufen. Diese Anwender sind entweder einzelne Verkehrsteilnehmer oder Organisationen, die ganze Flotten von Fahrzeugen betreiben (bspw. Transportunternehmen).
ComROAD generiert ihre Einnahmen auf zwei verschiedene Arten. Zum einen wird den Betreibern der GTTS-Zentralen die notwendige Hard- und Software zum Betrieb der Zentralen sowie die bei den Endanwendern zum Einsatz kommenden Endgeräte verkauft. Zum anderen zahlt der Vertriebspartner (Kunde und Betreiber der GTTS-Zentrale) für die Software neben einer Grundgebühr eine ertragsabhängige Lizenzgebühr, die sich kalkulatorisch am Rohertrag der Betreiber orientiert, den dieser aus dem Verkauf von Dienstleistungen an Endanwender erzielen.
Generell handelt es sich bei dem Wort Telematik um ein aus den Begriffen Telekommunikation und Informatik gebildetes Kunstwort. Es beschreibt eine überwiegend Dienste-orientierte Technologie zur Übertragung von Informationen über drahtlose Kommunikationsnetzwerke. Die Ausrichtung von ComROAD auf die Verkehrstelematik ist dabei nur eine Möglichkeit. Das Gesamtvolumen des Telematikmarktes wird nach einer Branchenstudie für das Jahr 2002 auf etwa 8,9 Mrd. US-Dollar geschätzt.
Im Geschäftsjahr 2000 hat ComROAD die Zahl der weltweiten Partner als Betreiber von GTTS-Zentralen um 15 auf 31 mehr als verdoppeln können. Rückenwind habe das Unternehmen dabei in gesteigertem Maße aus den Bereichen Telekommunikation, Computer- und Autoindustrie erhalten, heißt es. Vor diesem Hintergrund erhöhte sich der Konzernumsatz in der Berichtszeit auf 85,80 (i.V. 20,02) Mill. DM; damit sei zugleich auch der Planumsatz um 8,3% übertroffen worden, heißt es. Das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit verbesserte sich überproportional auf 20,08 (2,51) Mill. DM - hier seien die Zielvorgaben um 14,7% übertroffen worden. Der Jahresüberschuss belief sich auf 8,12 Mill. DM, nachdem im Jahr zuvor - bedingt durch die Börseneinführungskosten von 3,19 Mill. DM - ein Fehlbetrag von 0,68 Mill. DM ausgewiesen worden war.
Der Planumsatz für das Geschäftsjahr 2001 beträgt 166 Mill. DM. Beim Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit ist ein Anstieg auf 39 Mill. DM vorgesehen.
Ihre Wurzeln hat ComROAD in der Rain Vermögensverwaltungs GmbH, die am 17. August 1994 mit einem Stammkapital von 50.000 DM gegründet wurde. Sämtliche Geschäftsanteile dieser - nie aktiven - Vorratsgesellschaft sind am 6. Oktober 1995 von Bodo und Ingrid Schnabel sowie der ComROAD Inc., Atlanta/Georgia, erworben worden. Gleichzeitig wurde die Firma in ComROAD GmbH geändert. Durch Gesellschafterbeschluß vom 21. Oktober 1995 erfolgte die Umwandlung in ComROAD AG und eine Kapitalerhöhung auf 100.000 DM. Die HV vom 21. März 1997 beschloß die Erhöhung des Grundkapitals gegen Bareinlagen um 100.000 auf 200.000 DM. Mit notarieller Urkunde vom 25. August 1998 erwarb die ComROAD AG sämtliche Anteile an der Information Storage Vertriebs & Service GmbH für 100.000 DM, die noch am gleichen Tage im Wege der Aufnahme auf die ComROAD AG verschmolzen.
Am 9. Juni 1999 hat die HV zunächst eine Erhöhung des Grundkapitals um 300.000 auf 500.000 DM beschlossen, das dann auf 255.646 Euro umgestellt und anschließend zur Glättung auf 255.000 Euro angehoben wurde. Mit Beteiligungsvertrag vom 30. Juli 1999 erwarb die CONCORD EFFEKTEN AG 113.800 Aktien aus dem Besitz von Bodo und Ingrid Schnabel sowie Hartmut Schwamm gegen Zahlung von insgesamt 1,745 Mill. Euro. Am 11. August 1999 wurde eine Kapitalerhöhung gegen Bareinlage um 1,745 Mill. auf 2,0 Mill. Euro durchgeführt. Mit Beteiligungsvertrag vom 16. September 1999 erwarb die TFG Venture Capital AG & Co. KGaA 56.800 Aktien aus dem Besitz von Bodo und Ingrid Schnabel sowie Hartmut Schwamm gegen Zahlung von insgesamt 1,596 Mill. Euro. In der ao. HV vom 17. September 1999 wurde dann eine weitere Kapitalerhöhung um 1,745 Mill. auf 3,745 Mill. Euro beschlossen. Die ao. HV vom 29. Oktober 1999 brachte schließlich eine Anhebung des Grundkapitals um 1,0 Mill. auf 4,745 Mill. DM auf den Weg.
Diese 1,0 Mill. Aktien wurden zusammen mit weiteren 290.000 Aktien aus dem Besitz der Altaktionäre (inkl. 120.000 Aktien per Greenshoe) in der Zeit vom 16. bis 22. November 1999 einer breiten Öffentlichkeit zur Zeichnung angeboten. Die Bookbuilding-Spanne lautete auf 18,00 bis 20,50 Euro. Als Emissionspreis wurden 20,50 Euro errechnet. Der erste Kurs am Neuen Markt wurde am 26. November 1999 mit 25 Euro festgestellt. Durch den Börsengang flossen der Gesellschaft frische Mittel von brutto rund 40 Mill. DM zu. (AfU) |