Die bayerische Medienaufsicht ließ Bußgelder verjähren
Warum 9Live und andere "Gewinnspielsender" seit mittlerweile fast zehn Jahren so schalten und walten können, wie sie das machen, ist vielen Fernsehzuschauer ein Rätsel. Zumindest offen wurde bisher keinem von ihnen mit einem Entzug der Lizenz gedroht und die "Gewinnspielregeln" täuschten lediglich einen Ordnungsrahmen vor, den die Sender mangels Sanktionen schlicht ignorierten. Erst seit dem Inkrafttreten des 10. Rundfunkänderungsstaatsvertrags und einer Gewinnspielsatzung im Februar 2009 hat die Medienaufsicht die Möglichkeit, besonders eklatante Zuschauertäuschungen als Ordnungswidrigkeiten zu ahnden und mit bis zu 500.000 Euro Bußgeld zu belegen.
Hütchenspieler in der Stadt verboten sind, diese 9Live-Abzocker jedoch ungehindert die dummen Leute verarschen... --- Gewinne jetzt 5000 Euro, in dem Du diese Frage beantwortest. Hat Wie heißt Gülcan Kamps mit Vornamen? a.) Gülcan b.) Weiches Brötchen
Es wird zwar mit dem " geringen Spieleinsatz " dagegen argumentiert, aber tatsächlich sind die Spieleinsätze durchaus erheblich und bei wiederholten Einsatz - Spielsucht- sogar existenzgefährdend. Rechtlich müssten solche Sendungen schon jetzt verboten sein. Sender scheint wohl gute Lobbyarbeit zu leisten. Zudem ganze Branche über 9Live hinaus wäre bei konsequenter Anwendung der gesetzlichen Regeln finanziell nachteilig betroffen.
Happy End
: Maulwurf-Moderator fuhr TV-Quiz gegen die Wand
Maulwurf-Moderator fuhr TV-Quiz gegen die Wand
Bei so genannten Call-in-Shows im Fernsehen ist es bei vielen Spielen praktisch unmöglich, zur richtigen Lösung zu gelangen. Das hat jetzt »Basta«, ein Magazin des flämischen Senders VRT, in eindrucksvoller Manier aufgedeckt. Ein halbes Jahr lang moderierte ein Schauspieler im Auftrag von »Basta« ein TV-Quiz als verdeckter Ermittler.
9Live stellt Call-In-Shows ein Jürgen, lass es nochmal knistern!
Jürgen Milski schrie, Biggi Bardot strippte, die 50-Cent-Stücke rollten: Einen Sender wie 9Live gab es in Deutschland nur einmal. Jetzt wird das Call-In-Geschäft der ProSiebenSat.1-Tochter wegen fehlender Wachstumsstrategien eingestellt. Ein fast wehmütiger Nachruf von Christian Buß.
Oliver Kalkofe im ausführlichen Interview. Zur Einstellung des TV-Senders 9Live sagt er: "Das war ein Auswuchs des modernen Fernsehens, was ganz deutlich gezeigt hat, wie in Deutschland momentan gedacht wird: Du machst etwas, das billig ist und was Kohle bringt. Das ist Betrug – wir können es nicht schön reden."
04.08.11 12:34 dpa-AFX: VERMISCHTES: 9Live ist endgültig am Ende MÜNCHEN (dpa-AFX) - Kurz vor dem zehnten Geburtstag ist bei 9Live endgültig Schluss: Nach dem Aus der umstrittenen Telefon-Spielshows Ende Mai dreht ProSiebenSat1 dem zuletzt ungeliebten Sender endgültig den Saft ab. Vom 9. August an bleibt die Mattscheibe auf dem Kanal erst einmal schwarz, wie das Münchner Unternehmen am Donnerstag mitteilte. Seit der Einstellung des Live-Betriebs hatte der Sender vor allem alte Serien abgespielt, doch die Marke hat keine Zukunft.
Unabhängig von der Entscheidung arbeitet ProSiebenSat1 daran, die Reichweite des erfolgreichen Frauenkanals Sixx kräftig zu erhöhen und wirbt etwa bei Kabelnetzbetreibern darum, den Sender einzuspeisen. Bis zum Jahresende soll Sixx immerhin 30 Millionen Haushalte erreichen - und braucht dafür neue Verteilungswege.
Für die meisten der gut 60 Mitarbeiter von 9Live geht es aber weiter. Immerhin 40 Prozent können weiter im Konzern arbeiten, sagte ein Sprecher. 25 Prozent wurden anderen Firmen vermittelt - für die übrigen rund 20 Mitarbeiter gibt es einen Sozialplan.
9Live war im September 2001 an den Start gegangen und hatte mit stets hochumstrittenen Telefon-Rateshows nicht nur viel Kritik, sondern auch Umsatz eingefahren. Doch zuletzt war vom Erfolg nicht viel geblieben: Bußgelder und dann auch schärfere Regeln für TV-Gewinnspiele verdarben dem Sender endgültig das Geschäft - und ProSiebenSat1 die Laune./sbr/DP/edh
----------- Wenn der Staat Pleite macht, dann macht natürlich nicht der Staat pleite, sondern seine Bürger.
007Bond
: Der Abzocke anderer privater Sender, ebenfalls
via 0137-Rufnummer, hat das aber keinen Abbruch getan! Auch hier werden nur einzelne Leitungen freigeschaltet (vielleicht 1 oder 2 von 100). Jeder Anruf kostet 50 Eurocent und ein Zuschauer kann dann 5.000 Euro gewinnen ... einfach nur lachhaft, wenn beispielweise 100.000 oder mehr dort anrufen. Hinzu kommt, dass nicht gerade Wenige ihr Glück durch Mehrfachanrufe auch noch "erzwingen wollen". ... und der eigentliche Witz ist: Teilnahmeberechtigt sollen Personen ab dem 14 (!!) Lebensjahr sein ... sehr zur "Freude" der Eltern!