Zunächstmal ist die Theorie vom abiotischen Öl eine Theorie wie die des fossilen Ursprungs auch. Die Wissenschaft möge letztlich zu Erkenntnissen gelangen, die die Theorien bestätigen oder auch widerlegen. Aus einer möglichen abiotischen Herkunft des Erdöls auf seine Unbegrenztheit zu schließen ist hingegen schon wieder sehr mutig. Würde es in den Größenordnungen aus Carbonaten nachgeliefert, in denen es derzeit weltweit verbrannt wird, so müsste es gleichzeitig eine Theorie über einen Redoxvorgang im Erdinneren geben, der dort jährlich zig Milliarden Tonnen CO2 und H2O zu Kohlenwasserstoffen verarbeitet und den dabei entzogenen Sauerstoff bindet. Auch hierfür müsste gegebenenfalls ein entsprechender wissenschaftlicher Beleg erbracht werden - ist vielleicht ebenfalls möglich. (Es gibt übrigens durchaus noch an mehreren Stellen Forschungsbedarf, so z.B. bezüglich der Theorie, dass unsere 20%O2-Atmosphäre durch Pflanzen geschaffen wurde und deshalb eine vollständig oxidierte Erdoberfläche entstanden sei, im Gegensatz zur Zusammensetzung tieferer Schichten der Erdkruste. - Dieser gigantischen O2-Menge steht nämlich keine äquivalente Menge an Biomasse und sonstiger bisher bekannter organischer Masse gegenüber. - Nun könnte das fehlende Glied reduzierender Materie H2 sein, der in den Weltraum diffundiert sei ... . Also Spekulationen auch im Bereich der bisher anerkannten Theorien.)
Was sich aus solchen "wenn und aber" keinesfalls kausal ableiten läßt sind die hier vorgestellten Verschwörungstheorien. Folgendes sei festzuhalten:
- Bisher ist die Erschließung weiterer Erdölreserven noch in erster Linie eine Geldfrage. Die derzeit tatsächlich zur Neige gehenden Vorräte sind die, die derart billig zugänglich sind, wie sie unseren derzeitigen Ölpreisen entsprechen.
- Weitere Reserven könnten sich in Zukunft erschließen lassen durch bessere Nutzung der vorhandenen Quellen, durch noch schwerer zugängliche Vorräte (egal ob sie nun abiotischen Ursprungs sind oder nicht), durch aufwändige Aufbereitung von Ölsanden etc. ....
- Ganz sicher läßt sich Öl heute schon substituieren aus Kohle, Gas, Biomasse oder diverse organische Abfälle. Die zugehörigen Prozesse heißen abgekürzt CTL, GTL, BTL und XTL. Entwickelt wurden sie tatsächlich in Deutschland vor dem zweiten Weltkrieg und in Vorbereitung dieses Krieges zur Millionen-Tonnen-Größenordnung ausgebaut. Weitergeführt wurden sie vor allem in Südafrika (das während der Apartheid-Zeit von großen Ölimporten abgeschnitten war), wo sie heute der SASOL dicke Erträge und traumhafte Wachstumsperspektiven bescheren. Die heute schon nachgewiesenen und zu heutigen Konditionen wirtschaftlich zugänglichen Kohlevorräte würden bei heutigem Energieverbrauch noch rund für ein Jahrtausend reichen.
Es geht also primär NICHT darum, dass es in Zukunft nicht möglich wäre, für den derzeitigen Erdölbedarf noch einige Jahrhunderte Nachschub zu finden. Es geht aber um GIGANTISCHE INVESTITIONEN und es geht um das verbleibende Problem der TATSÄCHLICH stattfindenden Anreicherung von CO2 in der Atmosphäre und in den Gewässern (daran gibt es KEINE Zweifel, denn das ist MESSBAR). Auch an der globalen Klimaveränderung gibt es nur noch ausserordentlich wenige Zweifler - diejenigen, die sich am lautesten zu Wort melden, kommen zufällig oder auch nicht aus den Bereichen, die ein ökonomisches Interesse an der Negierung des Klimawandels haben. Zumindest ist die WETTERSITUATION innerhalb des letzten Jahrhunderts SIGNIFIKANT verändert und daran gibt es widerum KEINE ZWEIFEL, weil gemessen. Der Zusammenhang zwischen CO2 und Klimaveränderung ist wissenschaftlich plausibel und ist geologisch durch Vergleich den jeweiligen CO2-Werten in der Atmosphäre mit der jeweiligen Vegetation in grauer Vorzeit sehr gut korrelliert. Ob das alles Zufall ist, sei dahingestellt.
Eine halbwegs verantwortbare Politik trägt den bisher festgestellten Zusammenhängen Rechnung, da diese aus heutiger Sicht zumindest WAHRSCHEINLICHER sind als die gegenteilige Annahme, und STELLT ENDLICH UM.
Good Trades
Bronco |