kann, aber nicht nur er, denn er ist bei nicht gerade wenigen deutschen Zeitungsschmierfinken, von denen er vermutlich seine Weisheiten bezieht, in bester Gesellschaft, zeigen seine Ausführungen in zwei Punkten.
1. Punkt: Arbeitslosigkeit in den USA Es wäre schlimm, wenn die Arbeitslosenzahlen in den USA bei der momentanen Delle (denn mehr ist es nicht, da die Produktion nicht zurückgeht, sondern nur langsamer steigt) nicht steigen würden, denn das würde eine Rückgang der Produktivität bedeuten, die ganz allein letztendlich für das Tempo des langfristigen Wachstums und somit der Gewinnentwicklung und die Aktienkurse verantwortlich ist. Wenn sich wie angedeutet das überraschend hoch zu sein scheinende Wachstum von 3% im zweiten Quartal mit weniger Arbeitskräften bewerkstelligen ließ, ist das ein sensationell guter Wert. Für die zusätzlich von Arbeitslosigkeit betroffenen Arbeitnehmer ist das zunächst einmal keine gute Nachricht, aber höhere Produktivität steigert Einkommen und senkt Preise, sodass bei funktionierendem Strukturwandel die freigesetzten Arbeitnehmer bei der Produktion neuer Güter und vor allem Dienstleistungen Arbeit finden, die aufgrund der durch die höhere Produktivität gesteigerten Einkommen und tendenziellen Preissenkungen nachgefragt werden können. Für manche liest sich das alles sicher zu schön, um wahr zu sein. Aus den Erfahrungen verkrusteter Strukturen in Europa heraus sicherlich (aber gerade in Deutschland haben sich diese Verkrustungen auch stark abgemildert, was unsere letzten Erfolge bei der Beseitigung neben der besseren Konjunktur miterklärt)nicht, aber entgegen allen Unkenruften schaffen die Amis notwendigen Strukturwandel fast immer besser als wir.
2. Rückgang der Neubauverkäufe Dies ist eine der besten Nachrichten überhaupt. Denn die Immobilienpreise stablisieren sich eher, wenn von der Angebotsseite weniger dazu kommt. Auch das ist wiederum ein Beweis für die größere Flexibilität der US-Wirtschaft: sie dampft den Bausektor ein, der Strukturwandel klappt. Dabei wird die Bedeutung des Wohnungsbaussektor in USA in der deutschen Journallie maßlos übertrieben dargestellt, denn allein über 70% des BIP kommen aus dem Dienstleistungssektor und von den 30% primärer und sekundärer Sektor nimmt die Bauwirtschaft zwar einen bedeutenden Platz ein, aber Rückgänge im Wohnungsbau werden durch den Boom im industriellen Bau und bei Infrastrukturprojekten teilweise kompenssiert, denn die US-Industrie boomt aufgrund der günstigen Wechselkurse ohnegleichen. Womit wir mit dem Exprot bei einem weiterem Bereich wären, der den notwendigen Rückgang beim Wohnungsbau mehr als überkomensiert. Was wir vorfinden ist ein gelungener Strukturwandel: Weg vom überflüssigen Wohnungsbau hin zu mehr Exporten, die zudem auf dem Weg sind, die US-Leistungsbilanzdefizite dramatisch abzubauen. |