An Tesla haben mich von Anfang an zwei Dinge fasziniert: die Sprüche des Magiers Elon Musk und der bizarr überzogene Aktienkurs, der mich an die Tage des durchdrehenden Neuen Markts in Deutschland erinnerte. Ich habe schon vor zwei Jahren geschrieben, dass mich die Aktienkurse an die Tulpenmanie im 17. Jahrhundert erinnern, als viele in ihrer Geldgier Haus und Hof für eine Tulpenzwiebel eingetauscht haben.
Schon damals war klar, dass die KGVs niemals in die Aktienkurse hineinwachsen würden, da Musk zu Beginn ein "First Mover" war, der praktisch keine Konkurrenten hatte, während diese Konkurrenten nun wie Pilze aus dem Boden schießen; allen voran die aus dem Reich der Mitte. Dazu kommt, dass die Verfolger von Tesla Instrumentarien haben, über die Musk nicht verfügt: in langer Tradition gewachsene Betriebe mit gewachsenen Zulieferketten, bestens ausgebildeten Fachkräften und besserer Kenntnis der einheimischen Märkte als Musk.
Dazu kommt ferner, dass künftig das Thema Energiespeicher -also Akkus- immer mehr in den Fokus rückt, da die Akkus die Ladezeiten, die Reichweiten und die Ersatzkosten vorgeben. Und da liegt Musk eben nicht mehr vorne, wie die jüngsten Erfolge vor allem der deutschen Neuentwicklungen bei den Akkus zeigen.
Der Aktienkurs scheint aufzuzeigen, dass die Börse das alles erkannt hat und dabei ist, es einzupreisen - mit dramatischen Folgen für den Kurs: bis dato ist er von irrsinnigen 360,- auf 153,- Euro gesunken. Bis er erneut das Tief vom Januar dieses Jahres testet, ist für mich nur eine Frage der Zeit.
Hans Bernecker schrieb gestern in seiner Bernecker-Daily unter anderem (Auszug): "... Auf der vielleicht wichtigsten Automesse dieses Jahres ist der E-Auto-Pionier nicht vertreten. Nachdem die TESLA-Aktie im regulären Handel schon 2,0 % nachgab, verlor sie nachbörslich weitere 6,1 % auf 172,76 $. Die knappe Halbierung vom 52-Wochen-Hoch ist kein Grund, jetzt einzusteigen." |