Das wahrscheinlichste Szenario ist: Bei einer weiteren Zuspitzung der Eurokrise fällt der Franken unter die Euro-Parität, und das heißt für die SNB: Land unter. Sie wird das mMn NICHT aussitzen können, weil internationale Akteure Handlungen verlangen werden. (#567, A.L.)
EURCHF steht derzeit bei 1,097. D.h. der Franken "ist schon unter €-Parität" - allerdings war er auch noch nie drüber. Zu erwarten ist vielmehr, dass der € bei weiterer NIRP-Politik der EZB unter die Parität fällt. Welche "Handlungen" erwarten die internationalen CHF-Halter dann von der SNB? Dass die SNB ihnen empfiehlt, ihre CHF-Positionen aufzulösen und ihre Kursgewinne mitzunehmen? Das machen die CHF-Halter schon selbst. Ein CHF über Pari sieht für die Bilanz der SNB nicht gut aus - aber ein (noch) stärkerer Franken ist schlecht für die Exportwirtschaft der Schweiz - das ist das eigentliche Problem.
Ein "Fall" des Franken (ich weiß nicht, ob das im zitierten Post tatsächlich so gemeint war) würde die Exportwirtschaft der Schweiz entlasten und die Bilanz der SNB erfreulich verbessern. Die SNB kann zugleich darauf verweisen, dass die von ihr ausgereichte Liquidität mit Aktien , Anleihen und Fremdwährungen hinterlegt ist. Der CHF ist von daher "gedeckt". Wie eine Goldwährung. Auch hier brennt also für die SNB nichts an.
Aus diesem Grund werden wir ein Szenario :
in der Hand - zumindest theoretisch: Wenn wegen sinkender Glaubwürdigkeit der SNB der Franken im Kurs fällt, kommt sie (da sie bei ihren Marktmanipulationen short Franken ist) sozusagen von allein wieder in den grünen Bereich. (A.L.)
nicht erleben; eher dankt der Euro ab. Da das Anleihen-Portfolio der SNB kaum italienische Anleihen enthalten dürfte, dafür umso mehr BUNDS und UST - wird die Bilanz der SNB das auch überstehen.
Das Kapital der Schweiz ist die leistungsfähige Exportwirtschaft plus rationale Zentralbankpolitik. Genau die gleichen Vorteile hätte Deutschland auch (inzwischen mehr theoretisch als praktisch) - aber eben nicht mit dem Euro.
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