Ende 2015 vor Beginn der Öl- und Gasförderung in den USA hatte die Deutsche Rohstoff AG ein Eigenkapital von 62 Mio. Euro und eine Nettoliquidität von 21 Millionen Euro.
Ende 2019 hatte die Deutsche Rohstoff AG ein Eigenkapital von 71,62 Mio. Euro und eine Nettoverschuldung von 80,6 Millionen Euro. Rechnet man die aufgebauten Steuerschulden in den USA hinzu, dann sind es über 100 Mio. Euro Nettoschulden. Dabei sind im Eigenkapital evtl. Abschreibungen auf Wertansätze wie Northern Oil and Gas noch nicht berücksichtigt.
Aus dem Olanderbohrplatz erwartete man in weniger als 2 Jahren den Rückfluss der Investitionen von umgerechnet ca. 44 Millionen Euro. Ob das noch haltbar ist, das hängt jetzt an der Erholung des Ölpreises. Ist man optimistisch, dann reduzieren sich die Schulden in vllt. 2 Jahren um diese 44 Millionen Euro.
Wenn man dann das Ergebnis 2019 sieht, dann hätte die Deutsche Rohstoff AG ohne die beiden genannten Einmaleffekte 3 Mio. Euro Gewinn gemacht. 2020 sinkt aber die Produktion weiter. Für Geld auf dem Konto bekommt man keine Zinsen - für die höhere Verschuldung über die neue Anleihen werden aber erhöhte Zinsen fällig. Positiv Olander dazu. Negativ der derzeit gesunkene Ölpreis. 2020 müsste aber immer noch ein deutlicher Gewinn erzielt werden können.
Alles in allem muss man davon ausgehen, das 2021 die Förderung mit Olander dann soweit gefallen ist, das sie vllt. nur noch die laufenden Kosten trägt. Wenn die Ölpreise nicht wieder auf 65 besser 75 USD oder noch mehr steigen.
D.h., wir haben ohne neue Bohrungen Ende 2021 dann vllt. 60 Mio. Nettoschulden inkl. der Steuerschulden. Macht ggü. dem Stand von Ende 2015 mit 21 Mio. Nettoliquidität einen Schuldenaufbau von ca. 80 Mio. Euro. Von 2016 - 2019 hat man 2,65 Euro Dividende gezahlt - macht rund 13,25 Mio. Euro, die man abziehen könnte. Vllt. auch noch 10 Mio. Euro Verwaltungskosten, die man in dieser Zeit gehabt hätte. Dann wäre man irgenwo bei 55 Mio. Euro Schuldenaufbau.
D.h., die vorhandenen Assets in den USA müssten mindestens diesen Wert ergeben. Ende Q3 2019 standen sie mit 121 Millionen Euro in den Büchern. Davon gehen aber die kommenden Abschreibungen kontinuierlich ab, so das der Wert Ende 2020 auch niedriger sein wird.
Und die fallenden Fördermengen werden dann in den nächsten Jahren nicht ausreichen, um die laufenden Kosten zu decken. D.h., der gebuchte Wert hat nur dann einen Wert, wenn die Deutsche Rohstoff AG die Förderungen vorzeitig verkauft, wie sie es mit Salt Creek Oil and Gas gemacht hat. Für den Käufer muss es sich dann aber auch lohnen.
Fazit: Es fällt schwer, die sehr gute Profitabilität zu erkennen, von der der Vorstand immer spricht. Aussagen wie "wir könnten bis 45 USD Ölpreis" profitabel arbeiten, die kann man nicht nachvollziehen. Andere Fracker können damit nicht überleben - die kommen auch mit 55 USD nicht wirklich klar. 65 USD und ein Gaspreis von 4 USD ist der Preis der Minimum benötigt wird. Also beides ca. doppelt so hoch wie aktuell. |