Aus: Jeremy Rifkin: Die H² - Revolution, 2002:
Zum ersten Mal in der Geschichte der Menschheit rückt eine allgegenwärtige Energieform in Reichweite, eine Energie für die Ewigkeit. Wasserstoff wird so preiswert wie Personalcomputer, Mobitelefone und Palm Pilots werden. Und dann steht einer wirklich demokratischen Energie nichts mehr im Weg, die allen Menschen auf dem Planeten zur Verfügung steht.
Soweit die pathetischen Worte von Jeremy Rifkin aus dem Jahre 2002.
Waren diese prophetischen Worte übertriebene Euphorie oder nur etwas verfrüht?
Die Brennstoffzelle, der "Motor", der aus Wasserstoff elektrische Energie macht, hat jedenfalls mit fast fünfzehnjähriger Verspätung den Sprung vom Prototypen zur industriellen Fertigung geschafft.
Aber wie sieht es aus mit dem Wasserstoff?
Wasserstoff wird seit langem für die Veredelung von Öl zu Benzin benötigt und wird dort, wo er gebraucht wird, nämlich in den Raffinerien und in der chemischen Industrie auch im industriellen Maßstab per Dampfreformierung oder Elektrolyse hergestellt. Um aber zu einer "demokratischen Energie" zu werden, müsste der Wasserstoff dezentral hergestellt werden.
Plug Power wird im 4. Quartal in Zusammenarbeit mit HyGear die ersten dezentralen Anlagen erstellen, die per Dampfreformierung aus Erdgas Wasserstoff erzeugen. Auf diese Weise wird jede Tankstelle für material handling Fahrzeuge (später auch für KFZ, so ist es jedenfalls angekündigt) den Wasserstoff selbst erzeugen. In Japan ist diese Art der Wasserstofferzeugung für Minikombikraftwerke (Ein- und Mehrfamilienhäuser) bereits auf dem Vormarsch.
Rifkin könnte also Recht behalten.
....Klar, noch besser wäre es, den Wasserstoff per Elektrolyse mit überschüssigem Windstrom zu erzeugen, aber der Anfang ist gemacht in Richtung dezentrale Wasserstoffversorgung.
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