für die Ukraine nicht, denn sie kann an den entscheidenden Stellen im Süden der Front, weitere Geländegewinne erzielen und die Russen etwas zurückdrängen.
Dass die Ukraine im Osten Gebietsverluste verzeichnen muss, ist unschön, doch entspricht eigentlich genau dem Vorgehen, welches US-Militärexperten der Ukraine bereits zu Beginn der Sommeroffensive empfohlen haben.
Schon damals kritisierte man, dass die ukr. Armee so viel Ressourcen bei Bachmut würde konzentrieren, statt diese zu schonen und in die Südfront einzusetzen.
Das hat die ukr. Armee nun geändert und konzentriert die Bemühungen auf die Südfront. Das sieht man u.a. daran, dass man bei Avdiivka und Bachmut mittlerweile von einer zahlenmäßigen Überlegenheit der Russen spricht. Was zeigt, dass die ukr. Armee ihre vorhandenen Reserven nicht allesamt zum Halten der Frontlinie im Osten einsetzt.
Denn strategisch ist Bachmut oder auch Avdiivka unbedeutend. Bedeutend ist, was im Süden passiert.
Ich gehe auch davon aus, dass die Ukraine aus Avdiivka kein zweites Bachmut machen und sich lieber zurückziehen wird. Auch wenn Avdiivka einer Festung gleicht, so verlängert es die Frontlinie erheblich.
Berücksichtigt man die niedrigen Verluste auf ukr. Seite verglichen mit den mehr als 4x so hohen Verlusten auf russischer Seite, so läuft das für die ukr. Armee so schlecht nicht.
Interessant finde ich auch, dass Torsten Heinrich gestern in seinem Lagebericht sagte, dass 1/3 der Kriegsgefangenen, die der ukr. Armee in die Hände fallen oder sich ergeben, SturmZ-Truppen sind. SturmZ Truppen machen jedoch bei Weitem nicht 1/3 der russischen Streitkräfte aus. Viel mehr als 10% werden es nicht sein.
Das zeigt, dass die Erfolge nicht unwesentlich auf dem Rücken der SturmZ-Truppen, d.h. russischen Kriminellen, beruht. Mit genau dieser Taktik hat man damals auch schon Bachmut eingenommen.
Man kann deshalb davon ausgehen, dass die personellen Verluste auf russischer Seite auch mind. 4:1 sein werden, wenn das reicht. Denn während die ukr. Armee sich in Gebäuden und Industrieanlagen verschanzen kann, müssen russische Truppen immer wieder übers offene Gelände in diese Anlagen eindringen versuchen. Wenn man dazu dann auch noch schlecht ausgebildete SturmZ-Truppen nach vorn pusht, wird das Resultat noch verheerender sein.
Ich denke so weit dürften die ukr. Zahlen von mehr als 300k russischen Opfern nicht sein, rechnet man hier auch Jene mit ein, die schwerverletzt dauerhaft nicht mehr in der Lage sein werden, für Russland zu kämpfen. |