3 Wochen bis zum 5.3. sind. Bis dahin kann der Kurs entsprechend der aktuellen Dynamik locker unter 25 Euro stehen. Das ist schon wirklich erschreckend. Und Bayer sieht halt bis dahin weiter tatenlos zu, wie der Unternehmenswert vernichtet und das Unternehmen selbst somit massiv geschädigt wird.
Die Amis wissen, wie man eigene Firmen schützt und wie man Shareholder Value betreibt und wie wichtig hohe Kurse für ein Unternehmen sind. Wir in Deutschland haben das offensichtlich noch immer nicht verstanden.
Wie wichtig hohe Aktienkurse sind, zeigt doch das Beispiel Tesla sehr gut. Hier ist ein verhältnismäßig kleiner Autokonzern zum Top-Player geworden, weil man über die Börse bei völlig überzogenen Aktienkursen problemlos jederzeit jede Menge Geld einnehmen kann. Man gibt einfach neue Aktien aus und hat jede Menge Geld für Wachstum zur Verfügung. Hier spielen reale Bewertungen oder fundamentale Daten keine Rolle, weil Musk es versteht, seine Gläubigen (also die Aktionäre) von seiner Vision zu überzeugen. Und das funktioniert selbst jetzt noch, obwohl man nahezu jedes Quartal weniger überzeugt. Bei Bayer ist es genau umgekehrt. Hier kann niemand die "Zukunft-Vision" positiv rüberbringen. Hier gibt es nur Probleme. Hier wird auch über nichts anderes gesprochen. Und es sind keine Lösungen in Sicht. Alles wird derzeit schwarz gesehen und das Management scheint diese Sicht auch eher zu bestätigen, als hier mal rosarote Zukunftsperspektiven aufzuzeigen.
Auch bei Musks Tesla gibt es Probleme. Absatzprobleme, sinkende Margen, verspätete Auslieferungen von Hoffnungsträgern etc. Aber darüber spricht fast niemand. Hier wird nur darüber gesprochen, dass man Technologieführer ist (woran macht man das fest?) man spricht über KI über autonomes Fahren (soweit das auch noch entfernt sein mag) etc. Bei Bayer hingegen werden die Probleme immer wieder hochgeholt. Wenn ein Hoffnungsträger im Pharmabereich in den Studien scheitert, was nicht wirklich ungewöhnlich ist, dann ist der gesamte Pharmabereich dem Untergang geweiht. Wenn eine Klage in erster Instanz gegen Bayer ausfällt, dann wird das durchgekaut bis zum Erbrechen und es wird immer nur die nie zu zahlende Summe von 2,xx Mrd. besprochen. Wenn Bayer einen Prozess gewinnt, dann ist das eine Randnotiz. Wen interessiert es, dass Bayer immer noch innovativ ist, dass viele Patente angemeldet werden, dass man im Pharmabereich eine vielversprechende Pipeline hat, dass man auch im Bereich KI unterwegs ist etc.
Die Folge ist, dass bei Bayer der Kurs immer weiter in den Keller geht. Wer will schon in ein Unternehmen ohne glanzvolle Zukunft oder vielleicht sogar ganz ohne Zukunft investieren. Dass man trotz allem fundamental immer noch über 45 Mrd. Euro Umsatz erzielt und auch Geld verdient interessiert niemanden.
Einige fordern, dass sich der Staat bezüglich der Klagen einschalten sollte. Also diese Forderung verstehe ich nicht. Was soll der Staat hier tun? Wer will denn wirklich noch mehr Staat. Der Staat sollte die Rahmenbedingungen vernünftig setzen. Das tut er aber nicht. Er greift überall selbst ein und macht dadurch nichts besser. Die Rahmenbedingungen hingegen werden immer schlechter.
Ich hoffe, dass der CEO am 5.3. endlich mal klar aufzeigen kann, wie er Bayer besser aufstellen will, wie er die Zukunft (positiv gesehen) sieht und wie er die Probleme lösen will (und nicht nur, wie man damit lebt). Er soll einfach mal zeigen, wohin er Bayer führen will, wie er Bayer besser aufstellen will. Wir werden es sehen. |