Auch wenn heute alles "rabenschwarz" aussieht - schaut euch mal diesen Chart an:
Sehr viel wichtiger als die angeblich so zentrale Unterstützung 9300 wird auf Wochensicht der Bereich um 9000 Punkte sein. Die 9300 ist auf mittelfristige Sicht eher von schwacher Bedeutung, eher schon die 9500, aber das ist auch nur ein einmaliger Tiefpunkt gewesen.
Auf der 9000 hat der DAX dem gegenüber 2014 gleich dreimal aufgesetzt, und nach dem letzten Blowout wo es per Wochenschluss auf etwa 8650 ging, fing eine sehr schöne kräftige Rally an.
Die Abwärtsdynamik ist auch nicht sehr hoch. Der Verkaufsdruck ist weit schwächer als im August 2015. Im Money Flow Index und im RSI sehen wir auch bullishe Divergenzen.
Der DAX hat jetzt seit dem Allzeithoch im April 24 Prozent eingebüßt. Fast ein Viertel seines Wertes. Im letzten Bärenmarkt 2011 waren es 32 Prozent.
Das vergessen ja auch viele, und sie vergessen es, weil eben der Crash 2008/2009 so heftig war: der letzte Bullenmarkt dauerte nur von 2012 bis 2015. Das ist eigentlich schon unterdurchschnittlich an Lebensdauer. Eine langgezogene Baisse wie 2007-2009 oder sogar 2000-2003 kann zwar rein theoretisch immer mal wieder passieren. Aber auch wenn ich die Chance bei 70 Prozent sehe dass wir dieses Jahr noch glatte 8000 Punkte sehen bevor wir nachhaltig wieder nach oben laufen - ich würde vorsichtig damit sein, jetzt den Untergang des Abendlandes zu prophezeien. Nur weil wir jetzt mal unter 9300 geschlossen haben. Erstens leben Totgesagte länger, was auch für das Abendland gelten sollte, und zweitens haben die Indices es seit ein paar Jahren so an sich, dass sie wichtige Marken einmal kurz verletzen und dann doch wieder nach oben laufen.
Auf Sicht der nächsten paar Wochen glaube ich wir werden beim DAX nochmal kurz unter die 9000 gucken. Aber dann sollte es erstmal wieder aufwärts gehen. Die Chance für Kurse bei 8000 vor dem Jahresende ist aber trotzdem dann noch nach wie vor da.
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