Finanzkreise: Börse plant massiven Stellenabbau
FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Deutsche Börse plant nach Informationen aus
Finanzkreisen einen massiven Stellenabbau. Bis zu zehn Prozent der etwa 3300
Arbeitsplätze seien gefährdet, berichtete das "Handelsblatt" am Donnerstag unter
Berufung auf die Kreise. Alle Töchter des Konzerns sollen von den Plänen sein.
Ein Sprecher der Börse erklärte dazu am Donnerstag in Frankfurt: "Die
Deutsche Börse AG kommentiert grundsätzlich keine Gerüchte. Das Unternehmen hat
nichts bekanntzugeben." Spekulationen, wonach die Aktivitäten zunehmend nach
Prag verlagert werden sollten, wies die Börse zurück: "Wir stehen fest zur
Clearstream Banking AG in Frankfurt sowie zur Clearstream Banking SA in
Luxemburg und werden das deutsche wie das internationale Geschäft aus beiden
Ländern fortsetzen."
Analysten halten einen Stellenabbau in dieser Größenordnung für durchaus
denkbar, weil die Geschäfte des DAX-Konzerns nicht mehr so rund laufen wie im
Rekordjahr 2008. Der Frankfurter Börsenbetreiber würde damit auf das
krisenbedingt schwächere Geschäft im Wertpapier- und Derivatehandel reagieren.
Das Unternehmen leidet unter mangelnder Investitionsbereitschaft vieler Anleger
infolge der weltweiten Finanz- und Wirtschaftskrise sowie zunehmendem Wettbewerb
der von Banken gegründeten neuen elektronischen Handelsplattformen. Auch die
jüngsten Pläne der US-Regierung zur Beschränkung des Eigenhandels stellen eine
Bedrohung dar.
Börsenchef Reto Francioni hatte am Montag beim Neujahrsempfang des Konzerns
in Frankfurt gesagt, die Deutsche Börse stelle sich auf ein schwieriges Jahr
2010 ein und wolle ihre Kosten weiter senken./jb/gp/DP/fn
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2010-01-28 14:44:57
2N|STD GEN LAB|GER||
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"Kurzfristig helfen Schulden. Langfristig gehen wir alle tot"
John Maynard Keynes (Brit. Wirtschaftswissenschaftler, 1883-1946)