Prior Börse - STADA auf Wende setzen
15:41 14.01.09
Frankfurt (aktiencheck.de AG) - Die Experten der "Prior Börse" raten bei der Aktie von STADA (Profil) auf die Wende zu setzen.
Ende Juli 2008 habe das Desaster für STADA Arzneimittel begonnen. Erst habe der Generikahersteller den Ausblick reduzieren müssen, dann seien im November 2008 schwache Quartalszahlen gefolgt. Im Dezember 2008 habe dann ein Gerichtsurteil zu Patentstreitigkeiten erneut für einen Schock gesorgt. In der Folge habe Unternehmenschef Hartmut Retzlaff seine Prognose radikal stutzen müssen. Statt der zweistelligen Gewinnsteigerung des 2007er Gewinns (105 Mio. EUR) schließe Retzlaff einen Ergebnisrückgang jetzt nicht mehr aus.
Der Bundesgerichtshof habe in einer Grundsatzentscheidung den Patentschutz des von Eli Lilly vertriebenen Schizophrenie-Medikaments Zyprexa für gültig erklärt, was STADA, dass den Wirkstoff als Generika vermarkte, Bauchschmerzen bereiten dürfte.
Für die Experten erscheine jedoch nach dem Kurssturz der Aktie das schlimmste überstanden. Die langfristigen Aussichten seien unverändert ausgezeichnet. Während Experten dem pharmazeutischen Markt in den nächsten Jahren ein jährliches Wachstum um 4 - 7% zutrauen würden, sehe man in der Generikabranche sogar einen Anstieg um 9 - 12%. Der Kostendruck im Gesundheitswesen begünstige die billigen Generikaproduzenten. Des Weiteren würden immer mehr Patente auslaufen.
Mit einem Umsatz von 1,5 Mrd. EUR rangiere die Gesellschaft auf dem Weltmarkt an fünfter Stelle.
Nach dem Freitod des Unternehmensgründers Adolf Merckle solle Ratiopharm, Erzrivale von STADA, auf Druck der Banken schnellstmöglich verkauft werden. Weil Ratiopharm hochgradig verschuldet sei, gelte ein Zusammenschluß mit STADA jedoch als unwahrscheinlich. Auch dürfte das Kartellamt einer Fusion kritisch gegenüberstehen. Daher sei es für die Experten sehr wahrscheinlich, dass ein ausländischer Wettbewerber bzw. ein Pharmariese zuschlage. In den Markt komme also Bewegung und auch das Bad Vilbeler Unternehmen sollte in diesem Zusammenhang in den Fokus potenzieller Übernehmer geraten.
Die Bewertung von STADA sei schnäppchenverdächtig. Beim derzeitigen Kurs von 20,78 EUR zeige die Börsenwaage nur 1,2 Mrd. EUR an. Demgegenüber stehe ein Vorjahresumsatz von mehr als 1,6 Mrd. EUR. Bei einem unterstellten Ergebnis von 100 Mio. EUR weise die Gesellschaft ein KGV von 12 auf. In den letzten 5 Jahren sei der Umsatz immerhin um durchschnittlich 21% p.a. gestiegen.
Die Pipeline sei voll. Von Januar bis September 2008 habe STADA 322 neue Produkte auf den Markt gebracht (Vergleichszeitraum 2007: 270). Die Nettomarge sei mit 6,7% gesund. Die Dividendenrendite betrage flotte 3,8%.
Die Experten der "Prior Börse" empfehlen bei der STADA-Aktie auf die Wende zu setzen. (Ausgabe 03 vom 14.01.2009) (14.01.2009/ac/a/d)
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