Aus dem Nachbarthread: "gibt es eigentlich eine Auswertung darüber, dass der AP von Tesla unsicherer ist als der Mensch selbst?"
http://www.ariva.de/forum/...die-chance-464294?page=1603#jumppos40089
Nein, aber sehr wahrscheinlich wird autonomes Fahren sehr viel weniger Menschenleben kosten, als das aktuell der Fall ist. Denn die meisten Unfälle haben ihre Ursache in 'Menschliches Versagen'.
Letztendlich weiß das jeder, der mit einem Auto durch die Gegend gefahren ist.
Ein Autopilot telefoniert nicht am Steuer, er isst nicht, er streitet nicht mit Sitznachbarn, wird nicht müde und schläft nachts nicht ein, erst recht fährt er nicht zu schnell, wo er nicht schnell fahren darf - und er reagiert schneller, falls gebremst werden muss. Sehr viel schneller.
Damit entfallen aber bereits jetzt mindestens 3/4 der aktuellen Gefahren auf der Landstraße und der Autobahn. Und wenn die Systeme mal Level 5 erreichen, werden sie auch in der Stadt dafür sorgen, dass nicht alle paar Wochen Radfahrer beim abbiegen umgefahren werden.
Der Unterschied liegt in der Mentalität.
Die Amerikaner denken: "Nicht lange reden, einfach machen, und dann mögliche Probleme beseitigen. Hauptsache, es sterben weniger Menschen im Straßenverkehr."
Die Deutschen denken: "Erst mal alles 100% austesten, und bloß kein Risiko. Für die Verkehrstoten sind wir nicht verantwortlich."
Deswegen entstehen wirklich innovative, mutige und zukunftsträchtige Unternehmen auch schon seit Jahrzehnten nicht mehr in Deutschland, sondern in den USA, im Silicon Valley.
Hier bei uns muss man schon froh sein, wenn die Lobbys nicht jegliche Innovation durch ihre Politiker gesetztlich verbieten. Und man muss froh sein, wenn die Bundeskanzlerin nach 25 Jahren Internet feststellt, dass das kein 'Neuland' mehr ist, und dass Verbrennungsmotoren eine veraltete Technologie ist.
Am Ende hilft das dennoch nix, weil die Politik in Deutschland nicht mutig ist, weil Stillstand positiv besetzt ist, und weil Fortschritt von Vielen als Gefahr verstanden wird.
Egal, welchen Segen Fortschritt in den letzten Jahrhunderten gebracht hat - in Deutschland ist Fortschritt immer zunächst gefährlich. Weil: man muss sich ja bewegen - geistig und moralisch. Und das will man nur sehr ungern.
Deswegen wird Deutschland es schwer haben seinen wirtschaftlichen und politischen Stellenwert auf Dauer zu halten. Weil sie in das Gestern investieren, und dem Gestern verhaftet sind.
Die USA hingegen, die wird weiter innovative Unternehmen wie Tesla herausbringen, die die Welt verändern, die Trends setzen, und die am Ende wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Umbruch mit sich bringen. Und tragischerweise werden dann in den USA auch die moralischen Richtwerte gesetzt - einfach deswegen, weil Deutschland draußen bleibt und draußen bleiben will, und daher nichts beitragen kann.
Da hilft auch keine deutsche Ingenieurskunst - die wurde schon längst geschliffen, denn andernfalls hätte es diesen massiven Diesel Betrug deutscher Ingenieure im Verbund mit deutschen Managern nicht gegeben. Sie sind nur noch Befehlsempfänger der Manager Controller. So aber funktioniert Innovation nicht. Wie man sah.
Um auf Deine Frage zurückzukommen: Das interessiert keinen, weil es nicht darum geht weniger Verkehrstote zu haben. Sonst hätte es schon längst auch in Deutschland Geschwindigkeitesbegrenzungen auf den Autobahnen gegeben, und restriktivere Gesetze.
Nur würde man dann kaum noch Porsche, große Daimler und große BMWs verkaufen können, wenn die auch nur 130 km/h fahren dürften.
Ginge es wirklich um Umwelt, Sicherheit und Verkehrstote, man hätte schon längst reagieren müssen.
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