Alan Abelson in der Ausgabe von Barrons vom 29. August 2009: US Equity Markets Look Dangerously Wobbly As Insiders Sell in Record Numbers "Investors Intelligence's latest survey of advisory services showed an impressive 51% bullish and a meager 19% bearish...the spread hasn't been that wide since November 2007." Auch Insider-Trading Berichte in anderen Ländern bestätigen, dass die Insider z.Zt. massiv Aktien verkaufen. Das heißt sie machen jetzt Kasse. Die Aktien-Märkte sind die letzten Monate auch besonders gut gelaufen: Seit dem Tiefstand im März 2009 ist der Dow Jones Industrial Average von 6.500 Punkten auf 9.600 Punkte (plus 48 Prozent), der S&P500 von 670 auf 1.030 Punkte (plus 54 Prozent), der DAX von 3.600 auf 5.500 Punkte (plus 53 Prozent) und der Aktien-Index in Shanghai von 1.660 auf 3.480 Punkte (plus 110 Prozent) gestiegen. Alle Zeitungen sind nach anfänglicher Vorsicht nun wieder optimistisch. Und es zeichnet sich ab, dass die Investoren Schaf-Herde wieder massiv in Aktien investiert. Das abgehobene Geld verdient ja schließlich keine Zinsen. Und zudem drucken die Notenbanken weltweit ja Geld wie die Blöden. Da besteht die Gefahr, dass das Vermögen im Realwert einen zwischen den Fingern zerrinnt. In diesem Fall muss es doch besser sein, mit steigenden Aktien-Kursen selbst zu profitieren. Wenn alle so positiv gestimmt sind, dann ist das Risiko doch für einen selbst sehr gering. Soviel Experten können sich doch nicht gleichzeitig irren, oder ? Wir sind jetzt wieder in der gleichen Phase, die dem Zusammenbruch der Finanz-Märkte voranging. Alle Experten waren optimistisch und haben die Krise nicht gesehen. Genauso wie die Investoren-Schafe. Dann kam der Crash und die Experten haben zum Halten geraten. Die Investoren-Schafe haben ihre Papiere brav gehalten. Dann brach Panik aus und keiner wusste mehr, was er jetzt empfehlen sollte. Die Investoren-Schafe haben auf Tief-Stand in Panik verkauft. Wie immer. Jetzt geht die Entwicklung in die andere Richtung. Und die Investoren-Schafe werden gewiss wieder auf dem Höchststand kaufen. In China scheint dieser Punkt schon überschritten zu sein. Bei uns werden die Aktien-Indizes noch durch die verschiedenen Plunge Protection Teams (PPT) künstlich gestützt. Zu groß ist das Interesse der Regierungen an einem steigenden Aktien-Markt, so dass sie dort viel Geld zur Stützung investieren. Ist doch sowieso alles nur frisch von der Notenbank gedruckt. Der Aktien-Markt ist eben ein viel beachtetes Barometer für die Gesundheit der Wirtschaft. Und wenn der Markt steigt, dann müsste es unserer Wirtschaft eigentlich doch gut gehen. Was die verschiedenen Wahrheitsministerien mit den Wirtschafts-Statistiken treiben, das wendet das PPT auf die Aktien-Märkte an. Die Perception eines wirtschaftlichen Aufschwungs muss unbedingt erhalten bleiben. Ob es stimmt oder nicht, ist egal. Aber der wirtschaftliche Aufschwung ist in Wirklichkeit ein reines Phantom. Gemacht mit einer sehr, sehr großen Menge gedruckten Falsch-Geldes, das über die Notenbanken und den Staat in die verschiedenen Märkte gepumpt wird. Falsch-Geld kann Großartiges bewegen, solange alle noch denken, dass es echt sei. Aber wehe, wenn jemand mit diesem Geld erwischt wird. Und noch schlimmer: Wenn jemand erkennt, woher das ganze falsche Geld eigentlich kommt. Alle Indikatoren deuten darauf hin: Die erneute Scherung der Investoren-Schafe steht unmittelbar bevor. Und nachher werden wieder einmal alle Experten überrascht tun. Wir befinden uns in einer weiteren Distributions-Phase: Die Masse der Schafe wird geschoren und das Geld landet als Gewinne bei den Insidern oder als Boni bei den Tradern von Goldman Sachs und Co. Parallel dazu läuft die Ausblutungs-Phase, mit der der Staat durch Geld-Entwertung und zukünftig höhere Steuern auf das Vermögen den letzten Schafen endgültig den Gar ausmachen wird. Frage: Wollen sie mit der Herde gehen und gemeinsam das Scheren und Ausbluten mit ihren Artgenossen mitfühlen. Sozusagen als gemeinschaftliches Erlebnis: Solidarität pur. Oder ist es manchmal nicht besser, als schwarzes Schaf von der Herde ausgestoßen zu werden. Das ist schwierig, aber macht die eigentliche Kunst des Investierens aus. Aktuelle Entwicklung an den Gold-Märkten Gold war heute auf Achterbahnfahrt. Um es vorweg zu sagen: Das Gold-Kartell konnte die beiden wichtigen Preis-Marken, d.h. den Londoner P.M. Fix und den Schlusskurs an der New Yorker COMEX nicht unter Kontrolle halten. In Asien startete Gold heute früh im positiven Terrain. Gold erreichte die Marke von $954 und hat damit die gestrige reine Papiergold-Drückung an der COMEX neutralisiert. Im daran anschließenden Londoner Handel geriet Gold dann allerdings unter zunehmenden Druck. Der A.M. Fix kam mit $949,75 (EUR 662,77) und damit um einen Dollar niedriger als am letzten Freitag zustande. Im Verlauf des Nachmittags musste Gold jedoch weiter Federn lassen. Der Tiefststand war gut eine Stunde vor Eröffnung des Handels an der COMEX mit $947 erreicht. Dann ging es aber fortan wieder aufwärts. Bereits kurz vor Beginn des Handels an der COMEX stand Gold wieder bei $952. Die typische Anfangs-Drückung mit Beginn des Handels in New York konnte Gold nur um einen Dollar nach unten drücken. Danach ging es aber wieder bergauf. Der nahende P.M. Fix deutete an, dass auf dem gedrückten Niveau starke physische Nachfrage herrscht: $955,00 (EUR 666,67), und damit praktisch gegenüber letztem Freitag unverändert, lautete die Notierung. Damit wurde im Prinzip die gestrige Plan B Drückung des Gold-Kartells wieder neutralisiert. Das Gold-Kartell gab trotzdem nicht auf. Eine Stunde nach dem P.M. Fix wurde Gold wieder unter die Marke von $950 gedrückt. Die letzten Handelsstunden verliefen ruhig, wobei sich Gold wieder leicht auf über $950 befestigen konnte. In den letzten Minuten vor dem COMEX-Schluss kam es jedoch zum Show-Down: Gold stieg plötzlich auf $955 an und schloss auf diesem Niveau. Das Gold-Kartell zu den wichtigen Marken P.M. Fix und COMEX-Schlusskurs zu schlagen, das kann man nicht oft beobachten. Im Prinzip ist die gestrige Aktion damit vollständig im Sand verlaufen. Das gibt Hoffnung in der Vermutung, dass es den Herren zunehmens schwieriger fällt, ausreichend Zentralbank-Gold heranzuschaffen. Gold will einfach auf dem derzeitigen Preis-Niveau ausbrechen. Die Gründe dafür werden von Tag zu Tag stärker: Immer mehr Geld wird gedruckt, immer mehr Staatsausgaben mit gedrucktem (und eben nicht mit geliehenem) Geld finanziert. Und die derzeit beobachtete Ruhe im Finanz- und Wirtschafts-System fühlt sich eher wie die Ruhe vor dem Sturm an, anstatt einer Stabilisierung des Papiergeld-Systems. Bemerkenswert ist vor allem, dass sich Gold trotz des Anstiegs des USDX um 0,5 Punkte auf 78,7 gut halten bzw wieder befestigen konnte. Seit langer Zeit verließ Gold wieder den Korridor von EUR 660 bis EUR 670. Der COMEX-Schlusskurs in Euro gerechnet lag bei bemerkenswerten EUR 673. Die 10-jährigen Treasuries verharrten auf dem gestrigen Niveau von 3,4 Prozent. Der Quotient aus beiden Parametern ist heute weiter auf 23,1 gestiegen (Montag: 23,0). Die Stabilisierung dieses Parameters deutet auf bevorstehende Probleme am Aktien-Markt hin. http://www.bullionaer.de/shop/showZiemann.php/action/latest ----------- "Die Börse reagiert nur zu 10% auf Fakten, der Rest ist Psychologie!" (Kostolany) "Selten war mehr als ein Zehntel der Bevölkerung an dem beteiligt, was man Geschichte zu nennen pflegt!" (Samhaber) |