Gesamtwirtschaftliches Umfeld Zwanzig Jahre nach der deutschen Wiedervereinigung kommen Details über den heftigen Widerstand, den unsere angeblichen Freunde und Bündnispartner Frankreich und Großbritannien der deutsch-deutschen Vereinigung entgegenbrachten, ans Tageslicht. Insbesondere der damalige französische Präsident Francois Mitterand und die englische Premier-Ministerin Margaret Thatcher versuchten mit allen Mitteln, die Wiedervereinigung zu verhindern. Francois Mitterand warnte Margaret Thatcher in einem privaten Gespräch nach geheimen Regierungs-Dokumenten, die nach einem Bericht der Financial Times vom Donnerstag nach 20 Jahren veröffentlicht wurden: A re-united Germany might make even more ground than had Hitler. Die wirkliche Motivation von Mitterand kommentiert die FT jedoch wie folgt: There are indications, meanwhile, that Mr Mitterand may have been playing a wily game, baiting Mrs Thatcher into her increasingly hostile public statements on reunification that marginalised Britain. Mr Mitterand himself had other aims. While he may have been concerned about reunification, his real ambition was to steer a wider Germany into the project of European Monetary Union and a united Europe. Auf gut Deutsch: Mitterand hat Margaret Thatcher mit ihrer sowieso negativen Haltung zur deutschen Wiedervereinigung instrumentalisiert, damit Deutschland seine D-Mark zu Gunsten des Euros aufgibt. Wir wissen heute, dass Mitterand mit diesem Projekt höchst erfolgreich war. Die D-Mark war das Opfer der deutschen Wiedervereinigung. Die FT kommentiert das auf ihre Art: He persuaded Mr Kohl to sacrifice the Deutschmark for the euro … Without it, the single currency might never have happened. In Deutschland war und ist das Euro-Projekt nicht populär. Eine Volks-Abstimmung hätte wohl zu einem klaren Votum für die D-Mark geführt. Obwohl die Leute die oben berichteten Hintergründe damals nicht kannten, hatten sie ein richtiges Gefühl, dass ihr gutes Geld nun schlechtem Geld weichen musste. Das ist wohl auch der Grund dafür, dass der SPIEGEL zwar heute ebenfalls über die brisanten Unterlagen berichtet, aber lediglich Margarat Thatcher für die starke Ablehnung verantwortlicht macht. In dem Bericht heißt es: Sie teilte auch nicht Mitterrands Optimismus, die Deutschen durch eine stärkere Einbindung in europäische Institutionen zähmen zu können. Man muss hier schon schwer zwischen den Zeilen lesen können, um die von der FT berichtete Opferung der D-Mark erkennen zu können. Mitterands ablehnende Haltung zur deutschen Wiedervereinigung wird in dem SPIEGEL-Bericht mit der o.g. Passage sogar noch verklärt. Der SPIEGEL outet sich damit endgültig als Steigbügelhalter der europäischen (Zwangs-) Integration. Zu D-Mark Zeiten blieben die Leistungs-Bilanzüberschüsse in Deutschland und erhöhten so die Währungsreserven. Nur so konnte Deutschland nach Ende des Zweiten Weltkrieges wieder über 3.500 Tonnen Gold akkumulieren. Mit diesem Geld wurden Investitionen zu Gunsten der deutschen Wirtschaft getätigt. Die Zinsen waren wegen der Stärke der D-Mark niedrig. Mit Einführung des Euros änderte sich die Situation schlagartig. Die Überschüsse von Deutschland wurden mit den Defiziten der anderen Partner in einer gemeinsamen Schüssel verrührt. Die Überschüsse aus Deutschland strömten in den durch Verschuldung finanzierten Konsum der anderen Länder in der Euro-Zone. Als Sicherheit hinterlegten diese Länder ihre Staatsanleihen und Hypotheken. Dieser Schrott steckt nun im Sparstrumpf des deutschen Michels, seien es nun Lebensversicherungen oder andere Anlage-Formen. Das niedrige Zins-Niveau in Deutschland übertrug sich auf die anderen Länder des Euro-Raums und hat so zu einer massiven Blasen-Bildung bei Immobilien geführt. In Spanien konnte man sich plötzlich mit dem doppelten Kaufpreis bei gleich bleibenden Kredit-Raten verschulden. Auch die Finanz-Krise, die im letzten Jahr eigentlich als eine Dollar-Krise gestartet ist, hat sich schnell auf das Euro-System übertragen. In Europa waren die Banken noch schlechter aufgestellt als in den U.S.A. Dabei sind sie noch viel riskantere Geschäfte eingegangen als ihre amerikanischen Counterparts. Die Immobilien-Krise in Spanien ist um ein Vielfaches schlimmer als in Amerika. Dem Euro sei Dank. Der Euro hat sich in seiner ersten Krise als Weichwährung herausgestellt. Nur massive Monetarisierungs-Maßnahmen der EZB haben einen System-Kollaps verhindern können. Da Alle auf die Maßnahmen der FED schauen, kann die EZB fast ohne kritische Beobachter in gleichem Maße wie die FED Geld drucken. Der Euro ist nicht nur eine schlechte Währung, sondern eine intransparente noch hinzu. Vor zwanzig Jahren gab es gegen Dollar-Schwäche noch zwei Fluchtwährungen: Den Schweizer Franken und die D-Mark. Den Schweizer Franken hat man mit der Nazi-Gold Propaganda zwecks Auflösung der Schweizer Goldreserven sturmreif geschossen. Und die D-Mark wurde in einem Kuh-Handel für die deutsche Wiedervereinigung gegen den Hilfs-Dollar Euro geopfert. Heute wissen wir, dass es noch eine weitere Fluchtwährung gibt: Gold. Leider ist sie die letzte auf der Welt Verbliebene. Wir Deutsche, Österreicher und Schweizer scheinen das kapiert zu haben. Aktuelle Entwicklung an den Gold-Märkten Gold will sich einfach nicht von der $1.000er-Marke lösen wollen. Gestern Abend wurde in New York der letzte Preis mit $996,40 festgestellt. Und das trotz der Drückung im Londoner Handel bis auf unter $990. Im heutigen asiatischen Handel konnte sich Gold weiter befestigen und die Marke von $1.000 wieder nach oben durchbrechen. Zum beginnenden Handel in London geriet Gold aber wieder etwas unter Druck. Der A.M. Fix mit $998,25 (EUR 684,39) ist zwar knapp unter der $1.000er-Marke, konnte auf Tagesbasis aber $10 zulegen. Zum Nachmittags-Handel stieg Gold dann wieder über diese $1.000er-Marke. Mit Eröffnung des Handels an der COMEX konnte Gold sogar bis über die Marke von $1.010 zulegen. Die Informationen der letzten Tage setzen sich nun wie ein Puzzle zusammen. Auf der einen Seite fordert China seine Bevölkerung dazu auf, Gold und Silber zu kaufen. China darf nicht offiziell Gold kaufen, um die U.S.A. nicht zu brüskieren und den Wert ihrer Dollar-Reserven zu gefährden. Aber China scheint bei einem vom Gold-Kartell ausgelösten Preis-Rückgang derjenige zu sein, der durch gezielte Käufe den Preis nach unten hin absichert. Auf der anderen Seite sind eine Reihe von Großanlegern in Gold mit der Entwicklung des Preises ihrer Anlagen unzufrieden. Die Gold-Lagerung, Versicherung und Verwaltung verschlingt Geld, ohne dass ein Rückfluss in Form eines kräftigen Preis-Anstiegs bei Gold sichtbar wird. Wie die Zentralbanken vor 15 Jahren versuchen diese Anleger, durch virtuelle Verleihgeschäfte trotzdem Geld für ihr Gold zu erzielen. Dabei bedienen sie sich der Schatten-Märkte, auch Over-The-Counter (OTC) Märkte genannt. Sie zeichnen Call (Kauf) Optionen zu einem hohen Strike-Preis auf ihre Gold-Bestände. Der Emissions-Preis für die Call Option fließt den Anlegern zu und dient zur Begleichung der Kosten der Lagerung etc. Der Strike-Preis wird so hoch angesetzt, dass die Gefahr eines Verlustes aus den Options-Geschäft minimal ist. Diese Anleger machen jedoch einen entscheidenden Fehler: Wenn ein nicht offiziell auftretender Gold-Käufer im Verborgenen sich Gold beschaffen möchte, dann kauft er diese Optionen und verlangt Lieferung, obwohl er damit eigentlich ein Verlust-Geschäft machen würde. Der Verlust resultiert aus dem höheren Strike-Preis der Optionen im Vergleich zum derzeitigen Marktpreis. Es gibt nur eine kleine Gruppe von Käufern, die sich auf diese Art und Weise des Goldes der Anleger bemächtigen können: China mit seinen Dollar-Reserven oder das Gold-Kartell mit praktisch unbegrenzter Liquidität. Die dritte Möglichkeit ist eine Zentralbank selbst, die möglichst viel Gold für eine bevorstehende Währungsreform einsammeln möchte. Allen drei Gruppen ist die Höhe des Gold-Preises egal, solange man im nicht-offiziellen OTC-Markt agieren kann. Das würde auch erklären, warum das Gold-Kartell immer wieder an neue Mengen physisches Gold herankommt, um den Preis-Anstieg zu verlangsamen. Man plündert auf diese Art und Weise die Anleger aus, die Gold aus gutem Grunde physisch lagern. Es ist inzwischen 16:00 Uhr MEZ und der P.M. Fix ist sehr stark mit $1.008,25 (EUR 690,96) zustande gekommen. Auf 24-Stundenbasis ist das ein Anstieg von $18. Nach Schluss des Handels in London ist Gold dann wieder auf $1.010 gestiegen. Danach bröckelte der Gold-Preis zum Wochenende wieder ab. Gold beendete den Handel an der COMEX bei $1.004,70. Damit konnte Gold zu den beiden wichtigsten Preis-Marken, den P.M. Fix in London und dem COMEX-Schlusskurs in New York die Marke von oberhalb $1.000 halten.
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