Chronik http://www.wiwo.de/finanzen/...mobilienboom-zum-beinahe-crash-271063/ Finanzkrise: Vom Immobilienboom zum Beinahe-Crash
Die Immobilienrevolution frisst ihre Kinder: Am Anfang stand das billige Immobiliengeld für nicht solvente Hausbauer- und Hausbesitzer in den USA. Die Gier nach dem scheinbar sicheren Gewinn produziert Finanzpleiten und Abschreibungen am laufenden Band – und aus der US-Hypothekenkrise ist längst eine weltweite Finanzkrise geworden. Eine Chronik.
Der Ursprung der Finanzkrise liegt viele Jahre zurück und beginnt mit den US-Immobilien. In großem Umfang kaufen sich seit dem Jahr 2000 Amerikaner mit geringer Bonität Eigenheime und finanzieren diese mit zinsgünstigen, aber auch zinsflexiblen, Darlehen.
Üblicherweise ganz ohne Eigenkapital. Dies führt zu einem Kreislauf: Der Wert der Immobilien in den Boomgebieten steigt stark. Über diesen gesteigerten Wert nehmen sich die Immobilienbesitzer erneut einen Kredit, um sich Konsumwünsche zu erfüllen.
Solange der Wert der Immobilien steigt und die Zinsen stabil bleiben, kann sich dieser Kreislauf ungehindert weiterentwickeln. Der so genannte Subprime-Markt, früher nur ein recht kleiner Bereich in der Immobilienfinanzierung, vervielfacht sein Volumen innerhalb von wenigen Jahren.
Finanzvertrieb buhlt um Subprime-Bürger
US-Hypothekenfinanzierer wie etwa Newl Century Financial schicken ihre Vertriebsleute zu den einkommensschwachen „Subprime“-Bürgern und bringen immer mehr Kredite unter das US-Volk. Und sie fahren damit hohe Zinsgewinne ein.
Zinsgewinne, von denen beispielsweise deutsche Banken wegen des margenschwachen und hart umkämpften Inlandsgeschäfts nur träumen können, aber nicht wollen: Sie kaufen deshalb über ihre Töchter oder Fondsgesellschaften von Investmentbanken meist indirekt die Pfandbriefe dieses Sektors.
Februar 2007: Erste Zahlungsausfälle bei Hypothekenkrediten
Vermehrte Zahlungsausfälle bei Hypothekenkrediten in den USA lenken die Aufmerksamkeit auf diese spezielle Art der Subprime-Darlehen, die im Laufe der Jahre zu Hunderttausenden an nichtsolvente Hausbauer und -besitzer vergeben wurden.
Finanzpapiere, die von Bankkonzernen unter Einbeziehung solcher Darlehen emittiert und gehandelt werden, verlieren schlagartig an Wert. Die sogenannte Subprime-Krise beginnt.
April 2007: Erste Opfer in den USA
Die US-Immobilienkrise fordert ihr erstes prominentes Opfer. Der US-Hypothekenfinanzierer New Century Financial strauchelt und geht schließlich am 2. April 2007 mit einem ausgewiesenen Verlust von etwa 450 Millionen Dollar pleite. Die Bank hatte sich sehr stark auf den Sektor mit schlecht besicherten Immobilienkrediten in den USA spezialisiert. Noch hoffen die Finanzmärkte weltweit, dass die Krise sich auf dieses Marktsegment beschränkt.
Allerdings muss auch bereits am 8. Februar HSBC, Europas größte Bank, wegen ihres US-Hypothekengeschäfts, eine Gewinnwarnung ausgeben. Später schreibt sie 880 Millionen Dollar ab.
Ziemlich schnell stellt sich heraus, dass die Immobilienwerte selbst in ehemaligen Boomgebieten absacken, die US-Reihenhäuser stehen reihenweise leer. Damit platzen weitere Kredite, die im Vertrauen auf einen sicheren Wert des Eigenheims an deren Besitzer ausgezahlt wurden.
Noch ist zumindest der US-Finanzminister Henry Paulson optimistisch. Der Rückgang der Hauspreise habe sich auf bestimmte Hypotheken ausgewirkt, sagte Paulson. „Es gibt Kreditprobleme, aber sie sind begrenzt.“
Juni 2007: Düsseldorfer IKB Industriebank knabbert an US-Krise
Im Zusammenhang mit Tranchen, die die Ratingagentur Moody's auf ihre Überprüfungsliste für eine Herabstufung gesetzt hat, sei die IKB „mit einem einstelligen Millionenbetrag betroffen“, teilte das Institut mit. Die Düsseldorfer IKB Industriebank räumt so als erstes deutsches Kreditinstitut Verluste infolge der Krise am US-Hypothekenmarkt ein.
Eine Woche später ist es schon eine Milliarde Euro. Die Hauptanteilseignerin, die staatliche KfW-Bank, stellt Liquidität im Volumen von 8,1 Milliarden Euro zur Verfügung. IKB-Chef Stefan Ortseifen tritt zurück. Der Chef der Finanzaufsicht BaFin, Jochen Sanio, warnt vor der schwersten Bankenkrise seit 1931, sollte die IKB zusammenbrechen.
August 2007: Während die IKB von der Staatsbank KfW und der gesamten Bankenbranche vor der Insolvenz gerettet wird, geht die ebenfalls in Schieflage geratene SachsenLB an die Landesbank Baden-Württemberg (LBBW).
Die Sparkassen müssen der SachsenLB am 17. August 2007 mit einer Kreditlinie von 17,3 Milliarden Euro zur Seite stehen. Diese geht am 26. August mit hohen Verlusten für das Land Sachsen als Notverkauf in den Besitz der LBBW über.
Mitte August: Notenbanken greifen ein
Mitte August 2007: Die Angst vor einer Finanzkrise zwingt weltweit die Notenbanken zum Eingreifen. Erstmals seit den Anschlägen in den USA im September 2001 pumpt die Europäische Zentralbank 95 Milliarden Euro in den Geldkreislauf – so viel wie nie zuvor in einer Krise -, um die Zinsen für Tagesgelder, mit denen sich die Geschäftsbanken kurzfristige Liquidität an den Finanzmärkten besorgen, zu drücken. Diese waren zuvor auf mehr als 4,6 Prozent nach oben geschnellt, weil die Banken nicht bereit waren, anderen Instituten zu günstigen Konditionen Geld zu leihen.
Erste Gerüchte um eine Verwicklung der Hypo Real Estate in die Subprime-Krise kursieren. Deren Aktien brechen zeitweise um mehr als sieben Prozent ein. Das Institut erklärt, keine negativen Auswirkungen zu erwarten.
September 2007: Menschenschlangen vor britischer Bank
Wegen eines akuten Liquiditätsengpasses gerät der britische Baufinanzierer Northern Rock unter Druck. Zahlreiche Sparer stehen Schlange an den Filialen der Hypothekenbank, um ihre Gelder abzuheben. Die Bank of England springt mit einem Notfallkredit ein.
Die Bilanzen der Investmentbanken fallen gemischt aus. Während Goldman Sachs trotz Abschreibungen in Höhe von 1,7 Milliarden Dollar eines der besten Quartale der Geschichte hinlegt und Lehman Brothers ebenfalls positiv überrascht, muss Bear Sterns wegen drastischer Einbußen im Anleihegeschäft einen 61-prozentigen Gewinnrückgang hinnehmen.
Morgan Stanley schreibt fast eine Milliarde Dollar ab und enttäuscht mit einem deutlichen Gewinnrückgang. Für das vierte Quartal kündigt das Institut weitere Wertberichtigungen von mindestens 3,7 Milliarden Dollar an.
Oktober 2007: Die Schweizer Großbank UBS kündigt wegen der Subprime-Krise den ersten Quartalsverlust seit neun Jahren an. Vier Wochen später sagt sie nach Milliardenabschreibungen im dritten Vierteljahr weitere Belastungen für das vierte Quartal voraus. Die Schweizer Bank Credit Suisse stellt ebenfalls Belastungen wegen der Subprime-Krise in Aussicht.
Citigroup muss Milliarden abschreiben
Die größte US-Bank Citigroup kündigt einen Gewinneinbruch um etwa 60 Prozent im dritten Quartal an. Zwei Wochen später beziffert sie den Abschreibungsbedarf auf 6,5 Milliarden Dollar. Wiederum drei Wochen später muss das Institut im Zusammenhang mit dem Subprime-Engagement weitere elf Milliarden Dollar wertberichtigen. Citigroup-Chef Charles Prince nimmt seinen Hut.
Die Finanzkrise kostet die Deutsche Bank im dritten Quartal im Investmentbanking über zwei Milliarden Euro. Die Investmentbank Merrill Lynch stellt wegen Abschreibungen über 4,5 Milliarden Dollar den ersten Quartalsverlust seit sechs Jahren in Aussicht. Knapp drei Wochen später beziffert das Geldhaus die gesamten Wertberichtigungen auf mehr als acht Milliarden Dollar. Kurz danach muss Konzernchef Stan O'Neal gehen.
November 2007 Die Commerzbank beziffert die Abschreibungen auf das Subprime-Engagement mit 291 Millionen Euro – mehr als sechs Mal soviel wie im Sommer angekündigt.
Weitere Verluste bei deutschen Banken
Die Postbank, Deutschlands größte Filialbank, schreibt im Quartal 61 Millionen Euro auf indirekte Engagements am US-Hypothekenmarkt ab. Die Allianz-Tochter Dresdner Bank schreibt wegen der Krise unter dem Strich einen Quartalsverlust von 52 Millionen Euro. Auch die Landesbank LBBW gerät in den Sog der Finanzkrise.
Dezember 2007 Die wichtigsten Notenbanken kündigen Milliardenkredite für die Geldmärkte an. Das Land Sachsen sichert seine Landesbank in Milliardenhöhe ab. Medien berichten, die Bayern LB müsse Abschreibungen von einer Milliarde Euro vornehmen. Die Landesbank dementiert die Berichte und betont, es gebe nur geringe Ausfallrisiken.
Jahresanfang 2008: Achterbahnfahrt an den Börsen
Januar 2008: Die Börsen fahren Achterbahn. Immer weitere Abschreibung ernüchtern die Analysten, ein Ende der Finanzkrise ist nicht in Sicht. Erste Prognosen sehen ein Andauern der Krise bis weit in das Jahr 2009, gleichzeitig steigt die Angst vor einer US-Rezession und deren Auswirkungen auf den Rest der Welt.
Banken streiten ab, dass sich die Kreditvergabepraxis für Kredite in anderen Bereichen generell verschlechtern würde. Ben Bernanke, Chef der US-Notenbank Fed, reagiert auf neue Horrormeldungen mit weiteren Zinssenkungen. Die Krise ist aber nicht zu stoppen.
Countrywide wird geschluckt
11. Januar 2008: Die US-Bank Countrywide wird für vier Milliarden Euro von der Bank of America übernommen und entgeht so der drohenden Pleite. Gleichzeitig weitet sich die Finanzkrise auf die Bond-Versicherer aus, die Garantien für die Zins- und Rückzahlungen von Anleihen bieten.
Die West-LB erhält von den Eigentümern – das Land NRW und die Sparkassenverbände - eine Kapitalspritze in Milliardenhöhe. WestLB-Chef Alexander Stuhlmann (Anfang Dezember) „Die aktuelle Situation ist schwierig, wirft die WestLB aber nicht um.“
DAX stürzt massiv ab
Der deutsche Aktienindex Dax verzeichnet am 21. Januar den größten Kurseinbruch seit dem 11. September 2001. Die US-Notenbank senkt den Leitzins früher und deutlicher als erwartet. Bundeskanzlerin Angela Merkel sieht jedoch keine Gefahr für eine wirtschaftliche Talfahrt in Deutschland.
Die Hypo Real Estate räumt ein, wegen der Probleme am US-Hypothekenmarkt fast 400 Millionen Euro abschreiben zu müssen und deshalb die Ziele voraussichtlich nicht zu erreichen. Die Aktie stürzt ab.
Februar 2008 Die BayernLB legt Zahlen vor. Die Belastungen summieren sich auf 1,9 Milliarden Euro. Wenige Tage später räumt das Institut ein, vier Milliarden Euro in hochriskanten Subprime-Papieren investiert zu haben. Die bisherigen Wertkorrekturen sind nur bis Ende 2007 gerechnet. Am 19. Februar 2008 tritt BayernLB-Chef Schmidt zurück.
13. Februar 2008: Schon seit Januar belasten Gerüchte über weitere Milliardenabschreibungen bei der Mittelstandsbank IKB weiter den Wert. Am 13. Februar 2008 schießt der Bund eine weitere Milliarde nach.
Am 18. Februar 2008 kündigt der britische Finanzminister Alistair Darling eine vorübergehende Verstaatlichung der angeschlagenen Northern Rock mangels angemessener Kaufgebote an.
Frühjahr 2008: Fünftgrößte US-Bank wird gekauft
Josef Ackermann, Chef der Deutschen Bank, fordert ein Eingreifen der Politik, Finanzminister Peer Steinbrück pflichtet ihm bei: Die Märkte könnten die Finanzkrise nicht mehr alleine satteln. Im März lösen darüber hinaus vor allem der spektakuläre Niedergang von Bear Stearns und wider Erwartung gute Zahlen von Lehman Brothers ein Karussell der Emotionen aus.
17. März 2008: Bear Stearns bricht zusammen. Die Rekordsumme von 200 Milliarden Dollar musste die fünftgrößte US-Investmentbank bis zum vierten Quartal 2007 aufgrund der Finanzkrise abschreiben. Die US-Notenbank Fed war mit einer 20 Milliarden Dollar schweren Absicherung zur Hilfe geeilt.
Bear Steams wird für zunächst zwei Dollar je Aktie gekauft
Die US-Bank JP Morgan Chase hat dann am Wochenanfang für zwei Dollar je Aktie, also 236 Millionen Dollar, das Institut übernommen. Bear Stearns verlor damit übers Wochenende 93 Prozent seines Unternehmenswertes. Scharfe Kritik veranlasst JP Morgan Chase später, doch das Fünffache pro Aktie zu bieten.
18. März 2008: Der US-Bank Lehman Brothers wurden Gerüchten zufolge ähnlich schräge Finanzierungsrisiken wie Bean Stearns nachgesagt, die Aktien verloren daraufhin tagelang massiv an Wert. Einen Tag nach der abgewendeten Firmenpleite von Bear Stearns beschreibt die viertgrößte US-Investmentbank zwar einen deutlichen Gewinneinbruch von 60 Prozent, blieb aber mit 294 Millionen Euro im Plus und über den Erwartungen.
Auch Goldman Sachs verbuchte unerwartet einen deutlichen Gewinn. Geschockt durch das Bear Stearns-Desaster fordern am gleichen Tag in seltener Eintracht Bundesfinanzminister Peer Steinbrück und Deutsche-Bank-Chef Josef Ackermann den starken Staat gegen die Finanzkrise.
März 2008: IKB weiter in stürmischen Gewässern
Die IKB Industriebank strauchelt weiter unter den Belastungen aus der Finanzkrise. Für den Haupteigentümer, die staatliche KfW-Bank, entwickeln sich die Kreditgarantien immer mehr zu einem Fass ohne Boden. Ende März ging es dann entsprechend turbulent auf der Hauptversammlung zu.
20. März: Die IKB räumt einen deutlich höheren Verlust ein. Sie korrigiert die zuvor angenommenen 550 Millionen Euro auf nun 800 Millionen Euro. Der Aktienkurs sackt daraufhin ein. Ein ehemals als sicher geltendes Papier wird vollends zum Spielball wettender Spekulationshaie.
27. März: Sichtbar nervös tritt der IKB-Aufsichtsratsvorsitzende Ulrich Hartmann auf der Hauptversammlung vor die Aktionäre. Kernbotschaft: Der Aufsichtsrat sei von der Krise völlig überrascht worden. Mit den Begründungen geben sich die aufgebrachten Aktionäre nur schwer zufrieden.
April 2008: Ernüchternde Zahlen und personelle Konsequenzen
Die desolate Situation der BayernLB und der Rücktritt der Vorstandssprecherin der staatlichen KfW-Bank Ingrid Matthäus-Maier beherrschen Anfang April die Schlagzeilen rund um die Finanz- und Bankenkrise.
3. April: Das war ein schwarzer Donnerstag für die BayernLB. Zunächst feuert die BayernLB nach Vorstandschef Werner Schmidt nun auch ihren obersten Risikokontrolleur. Und dann muss die Landesbank auf ihrer Bilanzpressekonferenz auch noch über doppelt so hohe Abschreibungen verkünden, wie ursprünglich behauptet. Über 4,3 Milliarden Euro zahlt das Institut vermutlich für die anhaltende Finanzkrise. Und diese Summe wird prompt zum Politikum. Noch am gleichen Tag setzt der bayerische Landestag einen Untersuchungsausschuss ein - und Erwin Huber, CSU-Chef und Finanzminister, muss sich zusammen mit Ministerpräsident Günther Beckstein zusätzlich mühsam dementierten Putschgerüchte aus den eigenen Reihen stellen.
7. April: Ingrid Matthäus-Maier (SPD) nimmt nach anhaltender Kritik auch aus den eigenen Reihen den Hut als Vorstandssprecherin der staatlichen KfW-Bank. Offiziell begründet sie dies zunächst mit gesundheitlichen Gründen. Sie muss damit aber vor allem die Konsequenz aus dem Beinahe-Kollaps der IKB Mittelstandsbank, für die die KfW-Bank als Mehrheitseigner mit etwa sechs Milliarden Euro in die Bresche springen muss, tragen.
16. April: Übernahmegerüchte fördern die angeschlagene Hypo Real Estate. Eine Investorengruppe um den US-Finanzinvestor J.C. Flowers plant angeblich die Gunst der Stunde zu nutzen und somit einen milliardenschweren Einstieg bei dem Immobilienfinanzierer. Der Aktienkurs des durch die Finanzkrise arg gebeutelten Instituts stieg daraufhin.
Derweil macht es die Deutsche Bank der Citibank nach und verkauft angeblich rund fünf Milliarden Dollar an Krediten zur Übernahmefinanzierung an zwei Beteiligungsgesellschaften in den USA. Die Kreditpakete gelten derzeit als nahezu unverkäuflich und gehen deshalb nur mit hohen Abschlägen auf den Norminalwert über den Tisch, bei der Citibank belief sich dieser Abschlag auf zehn Prozent. Die Deutsche Bank möchte dadurch den möglichen weiteren Abschreibungsbedarf vermindern.
17. April: Bei der weltgrößten Investmentbank Merrill Lynch gibt es weitere Horrornachrichten. Noch einmal muss die US-Bank für das erste Quartal 2008 sechs Milliarden US-Dollar abschreiben. Insgesamt stiegen die Verluste des Instituts durch die Finanzmarktkrise auf vermutlich 24 Milliarden US-Dollar, die Bank schrieb dadurch rote Zahlen. Kostensenkungen sind so das Gebot der Stunde, 4000 der weltweit 63.000 Jobs werden gestrichen.
18. April: Neue Eingeständnisse bei der Citibank. Die US-Großbank muss einen Quartalsverlust von 5,1 Milliarden Dollar eingestehen - das zweite dicke Minus in Folge. Reaktion: Zehntausende Stellen und die Randaktivitäten stehen auf der Kippe.
22. April: Und auch die Royal Bank of Scotland (RBS) hat Abschreibungen von bis zu 5,9 Milliarden Pfund (etwa 7,4 Milliarden Euro) angekündigt. Sie plant nun eine Kapitalerhöhung von zwölf Milliarden Pfund.
23. April: Die IKB-Bank bietet in diesen Tagen zwiegespaltene Nachrichten. Zum einen bestätigt die Finanzaufsicht BaFin Anhaltspunkte für Insiderhandel mit Aktien im Zusammenhang mit der Finanzkrise. Positiv hingegen: Die Düsseldorfer Bank erwartet für das Ende März abgelaufene Geschäftsjahr 2007/2008 einen deutlich niedrigeren Verlust als bisher vorhergesagt.
24. April: Die Analysten prophezeien - die Deutsche Bank hat wegen der weltweiten Finanzkrise wohl den miserabelsten Start in ein Geschäftsjahr seit langem hingelegt. Erstmals seit fünf Jahren könnte unter dem Strich sogar ein Quartalsverlust stehen. Die Folgetage werden zeigen, ob die düsteren Prognosen Realität werden.
29. April: Die Prophezeiung wird bittere Realität. Die Deutsche Bank rutscht in die roten Zahlen, das erste Mal seit fünf Jahren. 141 Millionen Euro an Nettoverlust muss sie ausweisen, mit fünf Milliarden Euro an Belastungen schlagen die letzten zehn Monate der Finanzkrise insgesamt zu Buche.
Derweil scheinen sich mehrere Interessenten um die Bücher der angeschlagenen IKB-Mittelstandsbank zu scharren. Nach Aussage ihres Chefs würden neun Investoren diese derzeit begutachten, bis Mitte Mai müssen verbindliche Offerten vorgelegt werden. Bei der Erläuterung testierter Geschäftszahlen räumt die Bank unterm Strich einen Verlust von einer Milliarde Euro durch die Finanzkrise ein.
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