
DAX-CHARTANALYSEWichtige Barriere überwunden[08:35, 03.04.08]
Von Stefan MayriedlDie Rally des DAX verlangsamste sich gestern zwar merklich, dennoch gelang dem DAX der nächste Coup: Der Index ging über der 55-Tage-Linie aus dem Handel. Damit ist es wahrscheinlich, dass demnächst auch wieder Kurse über der 7000er-Marke registriert werden. Der 55-Tage-Durchschnitt hat sich in den vergangenen Jahren wiederholt als guter Signalgeber bewährt: Wird er gebrochen, tendieren die Kurse auf Sicht etlicher Wochen in die Ausbruchsrichtung. Ausnahmen wie im November und Dezember 2007, als das Signal nicht funktionierte, bestätigen nicht nur die Regel, sondern sind Anlass genug, weiter wachsam zu sein. Nach oben ist der Weg bis zunächst 7020/80 Zähler frei, wo sich im Februar ein massiver Widerstand gebildet hat. Positiv wäre bereits ein Schlusskurs über der 7000er-Marke zu bewerten, der seit dem Januar-Crash nicht mehr gelang. Die weiteren Ziele lassen sich dann mit der Fibonacci-Analyse definieren (siehe Seite 3 der Analyse). Gemessen am Double-Smoothed-Stochastics-Oszillator auf Tagesbasis ist der Markt jedoch extrem überhitzt. So käme eine Konsolidierung alles andere als überraschend. Horizontale Intraday-Unterstützungen zeigen sich bei zunächst 6720 und 6610/30 Punkten. Womöglich kommt es in den kommenden Tagen aber auch zu einem Test des seit Mitte März etablierten Aufwärtstrends, der zurzeit bei etwa 6530 Punkten verläuft und pro Sitzung um etwa 30 Zähler ansteigt. Mittelfristige AnalyseWas kommt nach diesem desaströsen Quartal? In den ersten drei Monaten des Jahres hat der DAX 19 Prozent verloren. Das ist die mieseste Bilanz seit seit dem dritten Quartal 2002, die Jahrhundert-Baisse lag in in den letzten Zügen, als ein Minus von 27 Prozent verbucht wurde. 
Durch die Rückeroberung der 55-Tage-Linie deutet einiges auf einen Rebound an die fallende 200-Tage-Linie hin, die derzeit noch im Bereich von 7500 Zählern verläuft. Zumindest aber könnten zwei Fibonacci-Barrieren bei 7133 und 7362 Punkte angesteuert werden. Dort wären 50 respektive 61,8 Prozent der Abwärtsbewegung von 8100 auf 6167 Punkte (2. Januar bis 17. März) wieder gutgemacht. Dazwischen könnte das markante Tief von August 2007 bei 7190 Punkten noch einen Widerstand darstellen. Zu betonen ist aber auch, dass das MACD-System noch weit von mittelfristigen Kaufsignalen entfernt ist. Nach einer Erholung auf mehr als 7000 Punkte könnte es also durchaus zum nächsten stärkeren Rückgang kommen - und möglicherweise die nächsten Kursziele gemäß langfristiger Fibonacci-Analyse erreicht werden, die allesamt bei knapp 6000 Zählern liegen. Dort befinden sich drei Retracements der Aufwärtsbewegungen seit Frühjahr 2003 und Sommer 2004. So wären bei 5980 Punkten nach logarithmischen Maßstäben 38,2 Prozent der Aufwärtswelle von 3618 auf 8151 Punkte (August 2004 bis Juli 2007) wieder eingebüßt. Ihr rechnerisches 50-Prozent-Retracement liegt ebenso bei 5885 Punkten wie das rechnerische 38,2-Prozent-Retracement der Bewegung seit dem Baisse-Tief (2188 Punkte). Fazit: Momentan befindet sich der DAX inmitten einer breiten Range, die von knapp 6000 bis etwa 7500 Zähler reicht, und in der sich der Index in den kommenden Monaten per saldo seitwärts bewegen könnte. |