Na, dann viel Spaß in einer ausgedehnten Biergarten-Saison ;) Hast ja dafür viel Zeit künftig, wenn du dich jetzt aus dem Markt zurückziehst. Ein ungutes Gefühl aus rein fundamentalen Bewertungsgründen habe ich bei den meisten Aktien schon seit Sommer 2014. Und durch das perverse QE Programm was jetzt im Januar von Draghi angekurbel wurde, wird es defintiv nicht besser. Es gibt ja dadurch nicht nur wieder Vermögensblasen im Aktienbereich, sondern auch im Immobilenbereich. Das es wie eh und je massig professionelle Beschöniger und Gesundbeter gibt in der Finanzbranche, die fundamental alles noch wunderbar finden bzw. medial so transportieren, darf einen nicht weiter beeinflussen. Die gab es auf dem Höhepunkt Ende 1999 genauso wie 2007. Die meisten Leute die vom Produktverkauf/-verwaltung leben ( bzw. deren Arbeitgeber), werden nie sagen "Hey, lieber Kunden, baut auch mal sicherheitshalber etwas Bestände da ab, wo hohe Gewinne bereits aufgelaufen sind und hohe Bewertungen vermehrt hinzikommen, damit unser verwaltetes Vermögen sinkt und unsere Provisonen kleiner werden, aber gleichzeitig auch euer Risiko wieder sinkt". Welcher Metzger oder welche Fleischfachverkäuferin sagt: "Kaufen sie weniger fette Wurst und Schweinehaxe und essen sie auch mal wieder mehr Gemüse zwischendurch, weil Herz-Kreislauf-Probleme Todesursache Nummer 1 ist"? Welcher Fondmanager, Analyst, etc. wird seine wahre Meinung über die Medien schon rausgeben, wie man den Markt einschätzt? Von daher mache ich mir lieber stets meine eigenen Gedanken (die natürlich auch nicht zwingend richtig sein müssen ;) ). Und da ist in meinen Augen der Markt objektiv sehr teuer geworden. Und je größer der Ballon aufgeblasen wird, desto empfindlicher wird er gegen unerwartete externe Entwicklungen. Daher fokusiere ich mich auch verstärkt auf charttechnische Betrachtung, da dort egal ist, ob ein Wert teuer oder billig ist, weil nur die objektive Signallage jeweils entscheidet, ob der Daumen hoch oder runter geht. Dadurch kann man Emotionen rausnehmen. Das Problem ist halt an der Börse, daß man in großen Über- und Untertreibungsintervallen über die Jahrezehnte hin- und herpendelt und man nicht genau absehen kann wie weit/lange diese laufende Übertreibungsphase den Ballon noch aufpusten wird. Die Perversionen der Notenbanken als Gegenreaktionen auf Probleme die sie mit Perversionen in der Vergangenheit geschaffen haben, werden leider immer größer und immer mehr Notenbanken machen dabei mit. Solide nachhaltige Strukturreformen zu machen traut sich die Politik nicht, weil dann immer von den Lobbyisten der Finanzbranche gesagt wird, man würde dadurch die heimische Wettbewerbsfähigkeit verlieren gegenüber andere Regionen. Und das "Spielchen" macht man dann in jeder Region und dann passiert in der Summe nichts, weil niemand den Vorreiter machen möchte ( oder gewisse Länder kaum was an vernünftiger Wirtschaft wirklich aufgebauen haben außer der Finanzindustrie => siehe z.B. die US-Kolonie namens Großbritannien und den Einfluß und die Bedeutung der City of London) und alles am Ende wieder so gelassen wie es immer war, bis die nächste Blase wieder platzt und dann wieder die Lippenbekenntisse der Politiker kommen werden und am Ende doch nur die Notenbanken und die dort geparkten GoldmanSachs-Leute wieder die einzigen Player sind die wirklich das Zepter in der Hand nehmen. Ich hoffe jedenfalls jetzt erstmal, daß das Wort Ü30 sich am 21.5. auf den FNT-Kurs beziehen wird und nicht auf die Gesamtanzahl der Teilnehmer an der HV ;) Kannst ja auch bei deinen Depotwerten jeweils immer 1 (Freß-)Aktie im Depot noch behalten. Dann könntest du die freie Zeit nutzen, um mal überall vorbeizuschauen und einen Repot bei Ariva verfasssen, wo die besten HV-Verpflegungen zu finden waren. Kann verstehen, wenn man auch zwischendurch ans Kasse machen denkt. Habe ich in der Vergangenheit bei der ein oder anderen Aktie auch schon gemacht, die zu "heiß" wurde und technisch nicht mehr überzeugte. Ist allerdings die Frage, ob man das jetzt im großen Stil machen sollte, wenn die Märkte bei uns gerade neue Allzeithochs frisch machen. Da könnte man auch erstmal nur einen kleinen Teil verkaufen und schauen, was sich die nächste Zeit nach oben noch weiter tut und dann immer zeitnah überlegen, ob man weiter laufen läßt oder weiter abbaut. Solange €/$ weiter schmilzt ( aktuell jetzt wieder unter 1,06 gefallen) scheint man jedenfalls bei uns lieber nach oben zu wollen. Und die Zahlensaison bei uns dürfte klar erfreulicher ausfallen als in den USA. Von daher vielleicht erstmal noch etwas weiter Schub bei uns Richtung Q.1 Zahlen erhoffen (wobei man dann auch vermehrt wohl wieder "sell on good news" sehen könnte, weil doch viele bereits ihre Erwartungen angehoben haben im Vorfeld und entsprechend vorher gekauft haben) und die Divi-Saison dürfte auch noch einige Leute erstmal vom stärkeren Verkauf abhalten. Da ist ja im Mai traditionell der Höhepunkt. Könnte mir vorstellen, daß dann ab Juni wieder etwas die Luft lauer wird, wenn bis dahin vorher nicht mehr nenneswert konsolidiert würde. Das Problem ist halt, wenn man jetzt verkauft => wo/wann steigt man am besten später wieder ein? Man hat ja im letzten Jahr gesehen, daß die große Konso erst spät im Oktober kam. Will man jetzt wieder erst warten bis Mitte Oktober, um wieder aufzustocken? Garantiert ein späterer Wiedereinstieg (auch wenn es auf etwas tieferem Niveau gelingt), daß es im Anschluß wirklich wieder deutlich ansteigt? Mmmm... Börse ist schon eine blöde Sache. Nie kann man vorher sehen was man wirklich bekommen wird. Von daher also doch besser Festgeld ;) |
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