Commerzbank verkaufen
Der Analyst der Hamburger Sparkasse, Christian Hamann, stuft die Commerzbank-Aktie (ISIN DE0008032004/ WKN 803200) unverändert mit "verkaufen" ein. Die Commerzbank sei nach dem per 31.03.2006 abgeschlossenen Erwerb der Hypothekenbank Eurohypo das Kreditinstitut mit der zweitgrößten Bilanzsumme in Deutschland. Zu Jahresbeginn 2009 übernehme die Commerzbank die Dresdner Bank und werde im Versicherungsgeschäft Vertriebspartner der Allianz, die zukünftig zunächst 13% an der Gesellschaft halten werde und den italienischen Versicherungskonzern Generali als größten privaten Aktionär ablöse.
Das Fondsgeschäft cominvest sei an die Allianz abgegeben worden. Die umfangreichen Aktivitäten der Dresdner Bank im Investmentbanking sollten analog zur Positionierung der bisherigen Commerzbank stark reduziert werden. Die Bilanzsumme des neuen Konzerns solle um einen zweistelligen Prozentsatz reduziert werden.
Mit einem Kurs-Buchwert-Verhältnis von aktuell 0,6 sei die Aktie extrem teuer, wenn man bedenke, dass der Konzern nach Konsens-Gewinnschätzungen und auch den eigenen Zielsetzungen frühestens 2012 wieder seine Kapitalkosten verdiene. Der Buchwert werde zudem durch die zukünftigen Verluste noch deutlich reduziert werden. Die Prognose stabiler Risikovorsorge erscheint den Analysten der Hamburger Sparkasse angesichts der Ausrichtung des Kreditportfolios deutlich zu optimistisch. Sie würden deshalb auch bei einer stärkeren wirtschaftlichen Erholung von tiefroten Zahlen für 2010 ausgehen.
Die Commerzbank-Aktie bleibt nach dem wenig nachvollziehbaren Kursanstieg der letzten Monate ein klarer Verkauf, so die Analysten der Hamburger Sparkasse. (Analyse vom 01.09.2009) |