Die Lage bei den gesetzlichen Krankenversicherungen ist angespannt: Aus Angst vor einer Insolvenz bei der Deutschen Angestellten Krankenkasse rechnen Wettbewerber konkrete Krisenszenarien durch.
Den der FTD vorliegenden Kalkulationen zufolge fehlen der DAK in diesem Jahr rund 200 Mio. Euro - das ist mehr, als die drittgrößte deutsche Kasse über Reserven ausgleichen kann. Für 2011 gehen die Konkurrenten sogar von einem Minus von 800 Mio. Euro aus, falls die Rahmenbedingungen unverändert bleiben. "Wir machen uns erhebliche Sorgen", heißt es von einem Wettbewerber. Bei einer Pleite müssten die anderen Kassen die DAK auffangen.
DAK-Zentrale in Hamburg Die Überlegungen zeigen, wie angespannt die Lage der gesetzlichen Krankenversicherung ist. Im kommenden Jahr droht dem System ein Defizit von rund 11 Mrd. Euro, weil die Zuweisungen aus dem Gesundheitsfonds nicht ausreichen. Bundesgesundheitsminister Philipp Rösler (FDP) war erst vergangene Woche damit gescheitert, ein neues Prämienmodell einzuführen. Nun rechnet er mit monatlichen Zusatzbeiträgen von 15 bis 20 Euro, die die Kassen direkt von ihren Mitgliedern einziehen müssen. |