Hier im Thread werden viele, viele mehr und manchmal auch weniger sinnvolle Argumente dafür gebracht, dass steigenden Kurse, wie wir sie derzeit an allen Fronten sehen, eigentlich schon lang ein Ende haben müssten. Es werden Leute wie Prechter, und viele Andere mit bärischem mindset zitiert oft wohl in der Hoffnung, dass die irrwitzigen Anstiege ein Ende haben und man mit seinen shorts nicht weiter ausblutet oder vielleicht sogar verblutet. Fakt ist aber, dass zweierlei Dinge das eigentlich gebrechliche Gebilde stark und zuversichtlich aussehen lassen: 1) die riesige Masse an Geld, mit der weltweit die Märkte geflutet wurden und werden 2) die Medienlandschaft mit ihrem ständig zur Schau getragenen Optimismus (der mit Realismus wenig oder gar nichts mehr zu tun hat): das Schlimmste sei nun vorüber und es gehe wieder bergauf, zwar langsam aber stetig, und in wenigen Jahren ist alles wieder so gut oder sogar besser als vorher.
Diese beiden Faktoren sind Garant für das, was wir an den Märkten gerade sehen. Alle Argumenten und Analysen etc. sprechen bei vernüftiger Betrachtung für in den Keller rauschende Kurse; wenn Banken aber zu null Zinsen Eigenhandel (wenn's sein muss, auch mit schmutzigen Tricks) betreiben können um alle möglichen Kurse hochzutreiben, um damit letztendlich ihre Taschen mit immer neuen Boni-Milliarden vollstopfen zu können, sind alle Argumente - seien sie noch so sinnvoll - Schall und Rauch.
Ja es ist schwer, entgegen dem Strom an fallende Kurse zu glauben, wenn immer wieder von Aufschwung die Rede ist, und alle nur erdenklichen Tricks und Vergleiche von der Presse herangezogen werden, um die Situation positiv darstellen zu können.
Trotzdem sind schon wieder jede Menge Leute mit dieser rosaroten Sonnenbrillen unterwegs und pumpen neue Blasen im Rekordtempo auf. Sie ignorieren dabei die kritischen Reportagen und Hintergrundberichte, von denen hier der Thread voll ist. Ihnen ist wie den allermeisten Politikern egal, dass die Schulden zu Lasten der zukünftigen Generationen gehen, genauso wie Sie nur den schnellen Reibach im Kopf haben und damit nicht mehr in der Lage sind, langfristig strategisch zu planen wie man am besten gerade am Klimagipfel erkennen kann. Über die Auswirkungen der explodierenden Staatsverschuldung kann man sich auch noch morgen den Kopf zerbrechen.
Das Spiel mag noch einige Zeit gutgehen. Die Lasten für die Zukunft wachsen inzwischen unverantwortlich schnell, abzulesen an den schwindelerregenden Höhen aller möglichen Assets.
Sicher dabei ist aber eins: je länger das Spiel dauert, desto heftiger ist am Ende der Knall und wenn der gross genug ist, dann werden nicht nur Otto-Normalverbraucher zu schaden kommen - wenn des Volkes Seele kocht und damit dem Radikalismus seinen Weg bahnt. Wenn es soweit kommen sollte, sind alle die Verlierer ausgelöst von der Gier renditehungriger Investoren. |