Ich habe mal nen bissl über deine Frage nachgedacht. Ich sehe den Sinn in solchen "Verarscherorders" darin Stimmung für die entsprechende Aktie in die ein oder andere Richtung zu machen. Möchte derjenige der die Scheinorder einstellt unbedingt dass der Kurs der Aktie steigt, so wird dieser einen großen Block von Stücken auf die BID- Seite stellen, und damit Kaufinteresse/Nachfragedruck vortäuschen. Aber das darf er nicht an die Position als bestes BID, da er damit riskiert sofort bedient zu werden, durch die sehr wahrscheinlich herunterkorrigierenden Angebote der ASK-Seite.
Da nun andere Trader auf den Spread aufmerksam werden sollte sich nun im Idealfall eine Eigendynamik entwickeln. D.h. auf der Bidseite nimmt die Stückzahl sukkzessive zu ebenso auch der gebotene Preis. Die ASKseite möchte möglichst viel für ihre Stücke haben und zieht dementsprechend den Preis hoch bei sinkendem Angebot(Stückzahlen)
So sähe der Idealfall aus. Aber ich bezweifel doch stark, dass es im Traderalltag so funktionieren wird, denn die Scheinblöcke müssten ja , damit die anderen Trader glauben es sei echt Nachfrage mit nach oben hin angepasst werden, um den Kurs mit zu befeuern. Würde der Block die ganze Zeit nur fix(fest) im oberen Mittelfeld der BIDseite stehen, so würde "der Aktienkurs höchstwahrscheinlich nicht anfangen loszurennen".
Ganz clevere würde es wahrschenlich mit mehreren, nicht verdachterregenden Blöcken versuchen. Im Verbund mit seinen Traderkumpels scheint dies recht komfortabel und der machbarere Weg. Die ganze Mühe der scheinbaren Orders wäre aber sinnlos und vergeblich, wenn diejenigen nicht schon bevor sie die Scheinorder eingestellt haben, ihre echten Orders plaziert hätten. Denn wenn der Kurs einmal rennt, so rennen auch sie ihm nur noch hinterher. So muss vor der Platzierung eine StopBuy Order platziert werden, die höher ist als der gegenwärtige Kurs, aber nicht zu tief und auch nicht zu hoch. Warum? Weil zu tief angesetzt, werden die Kauforders sehr wahrscheinlich bedient, aber der Kurs "rennt nicht nicht richtig, hat noch nicht richtig seine Eigendynamik entwickelt". Zu hoch angesetzt hat man das Risiko zu teuer zu kaufen, da ab dem Stopp-Buy Preis die Order wie beim Stopp-Loss als bestens ausgeführt wird.
Und wer zuerst kommt malt zuerst, so auch bei der Orderabwicklung. O.g. Kaufinteresse muss möglichst früh ins Ordersystem eingegeben werden. Eventuelles Problem: Kann man vermeiden, dass die SB Orders dann in den 10 besten BID-ASKs im Orderbuch auftauchen??? Auch wenn SB und SL Orders als solche nicht besonders gekennzeichnet im Orderbuch auftauchen, würde dies dazu führen die eigentlichen Ziele mit der Scheinorder adabsurdum zu führen.
Zusammengefasst: Der Zweck von Scheinorders liegt in erster Linie darin den Kurs anzuschieben, is ja logisch. Mit dem Ziel 1. durch Befeuerung des Kurses seine vorher eingebene(n) SB Oders auszulösen und als einer der ersten vom steigen Kurs zu profitieren. Oder Ziel 2. Noch vorhandene Stücke dieser Aktie, die man zu wesentlich höherem Kurs als dem aktuellen gekauft hat, bei befeuertem Kurs noch loszuwerden/zu verkaufen.
Das Ganze funktioniert natürlich auch in umgekehrter Richtung, mit den umgekehrten Zielen, indem Scheinblöcke(Fakeorders) statt auf die BID-seite auf die ASK-Spanne gesetzt werden. Achja bevor ich es vergesse, die Scheinorders müssen natürlich auch noch gelöscht werden, vor, während, nach der Rally? Ich frage mich jetzt gerade wie die Institutionellen oder andere "BigMoney", das anstellen Stopp-Loss auszulösen und abzufischen? Klar sie leihen sich Aktien und schmeissen siue auf den Markt (Leerverkauf). Wäre es aber nicht auch möglich mit Fakeblöcken Panik hervorzurufen, so eine Verkaufswelle loszutreten und SL auszulösen? Was meint ihr?
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