@HFreezer:
Ich habe dich bereits darauf hingewiesen, dass du hier am laufenden Band fehlendes (kaufmännisches) Wissen durch wilde Verschwörungstheorien ersetzt. Erst vergleichst du ein Unternehmen mit neun Prozent Short-Quote mit einem Unternehmen wie Wirecard bei welchem nur einen Bruchteil an Aktien in Shortbesitz ist, und nun sagst du, ob Allianz noch 10 Prozent hält, wisse niemand.
§33 WpHG nennt die Meldeschwellen, bei deren Über- oder Unterschreiten eine Stimmrechtsmitteilung herausgegeben werden muss. Die letzte Meldung von Allianz Global Investors kam am 02.05., und da gab es eine Pflichtmitteilung, nach der sie am 26.04. die 10-Prozent-Meldeschwelle - knapp - unterschritten hatten. Wir wissen vielleicht nicht auf den Punkt genau, wieviel Prozent sie am heutigen Tag halten, aber wir können mit Sicherheit sagen, dass sie bis vor vier Handelstagen, denn dies ist die im Gesetz angegebene Höchstfrist zwischen Schwellenberührung und diesbezüglicher Stimmrechtsmitteilung, einen Anteil zwischen 10 und 5 Prozent hielten. Was natürlich eine gewisse Spanne ist, aber es stimmt eben nicht, dass "niemand" weiß, wieviel Allianz im Moment hält. Und mein Verdacht ist, dass man sich weit näher an den 10 Prozent bewegt als an den 5 Prozent, denn ein Aktienpaket von 140 Millionen, was ungefähr dem Unterschied zwischen 5 und 10 Prozent bei Osram entspricht, drückt man nicht mal eben so in zweieinhalb Wochen in den Markt hinein, wenn der Tagesumsatz in der Aktie in der Zeit im Mittel um die 30 Millionen war. Selbst der seitdem deutliche Rückgang des Kurses bei Osram wäre sonst noch um einiges heftiger ausgefallen. Ich lasse mich gern eines Besseren belehren wenn wir die nächste Stimmrechtsmitteilung von Allianz sehen, aber es ist nicht sehr wahrscheinlich und wäre zumindest ein bemerkenswerter Vorgang.
Außerdem:
Wenn BAIN Osram haben möchten, dann mit 10 bis 20 % Aufschlag auf den gewichteten durchschnittlichen Kurs der letzten 3 Monate. Aus diesem Grunde wird der Kurs ja seit Wochen genau dahin bewegt, wo Bain ihn haben möchte...um dann mit Freude den 10 bis 20% Aufschlag mitteilen zu können
Warum genau sollte Bain Capital einen Aufschlag von 10 bis 20 Prozent zahlen auf Aktien, was zweifellos mit so einer Ankündlgung den Aktienkurs darüber hinaus noch nach oben treiben würde, wenn sie sie auch ohne diesen Aufschlag einfach aus Streubesitz über den Markt zum geltenden Preis aufkaufen können? Ich hab diese zwei Sätze von dir jetzt mehrmals gelesen, aber ich kapiere sie einfach nicht. Wenn du z.B. im Internet ein Auto beobachtest und du siehst dass der Verkäufer den Preis irgendwann um ein Drittel gesenkt hat, gehst du dann trotzdem dorthin und kaufst den Wagen und gibst dem Verkäufer noch 10 bis 20 Prozent obendrein über dem Angebotspreis?
Und den Rest deiner Aussagen lasse ich mal unkommentiert. Ich gebe dir nur einen dringenden, freundschaftlich gemeinten Rat, auch wenn ich hier ansonsten nicht gern den studierten BWLer raushängen lasse: entweder, du füllst deine massiven Wissenslücken auf, oder du verabschiedest dich von der Börse. Ich sehe auf deine Finanzen in Zukunft ein heilloses Fiasko zukommen, wenn du dich nicht für eine dieser beiden Alternativen entscheidest. |