12.04.2010 13:19 Wer will Karstadt(-Aktien) kaufen? Arcandor steckt im Insolvenzverfahren, die Warenhaustochter Karstadt auch. In Essen diskutieren die Gläubiger darüber, ob Karstadt verkauft oder zerschlagen wird. Die Arcandor-Aktie dümpelt auf Krabbeltisch-Niveau herum. Der Karstadt-Slogan vor ein paar Jahren hieß "Schöner shoppen in der Stadt", heute könnte ihn man zynisch abwandeln in "Schöner zocken". Die Aktie des Arcandor-Konzerns, zu dem die rund 130 Kaufhäuser gehören, ist schon seit dem Sommer 2009 zum Pennystock degeneriert. Damals meldete Arcandor Insolvenz an, was dem früheren Dax-Konzern einen Aktienkurs im Centbereich verschaffte. Arcandor 0.16 +0.02 +14.58% Achterbahnfahrt der Aktie Aktionärsschützer warnen davor, eine solche Billigst-Aktie neu ins Depot aufzunehmen. Zu hektisch sind die Kurszuckungen. Von einem zum anderen Tag kann ein Pennystock im zweistelligen Prozentbereich aufsteigen und absinken. Das sieht zwar imposant in den Hitlisten von Online-Depots aus, kann aber einen schmerzhaften Verlust bedeuten. 20 Cent oder weniger kostet das Papier - für diesen Preis bekommt man im Karstadt-Restaurant nicht mal ein Glas Mineralwasser.
In der Mitarbeiterkantine der Essener Karstadt-Zentrale gehen derweil die Gespräche über die Zukunft in eine möglicherweise entscheidende Phase. Das Insolvenzverfahren ist schließlich nicht zwangsläufig das Aus für ein Unternehmen, im Gegenteil. Dabei kommt es allerdings auf den Preis einer Rettung an, und der dürfte für die Karstadt-Gläubiger hoch sein. Arcandor - ein Konzern am Abgrund [wdr] Insolvenzplan wird diskutiert Drei Cent für jeden geschuldeten Euro sollen sie nach dem Willen von Insolvenzverwalter Klaus Hubert Görg direkt bekommen. Mehr Geld könnte dann fließen, wenn sich ein Käufer für die Warenhauskette findet. Insgesamt haben die 35.000 Karstadt-Gläubiger Forderungen von rund 2,6 Milliarden Euro angemeldet. |