In der heutigen Xetra Schlussauktion dürften die MDAX ETFs ihre Evotec Shares unlimitiert schmeißen. Das ist der Investmentcase der Shortseller, den ich hier schon vor einigen Wochen vorausgesagt habe. Daher war wie ich oben schrieb gestern oberhalb der SMA38 ein VERKAUFSTAG.
Wer sich aus FOMO erneut nicht traute, seine Verlustposition zu liquidieren, um heute deutlich billiger zurückzukaufen, hat wieder mal eine Chance zur schnellen Verlustreduktion / AK Minderung verpasst.
Dass diese von Charttradern heimgesuchte Aktie im aktuellen Marktumfeld und ohne NEWS nicht wie von vielen hier erhofft stetig nach oben laufen, sondern immer wieder von herben Rücksetzern begleitet sein wird, sollte mittlerweile auch den ganz großen Evotec Fans klar geworden sein.
Ich werde in der heutigen Schlussauktion meine gestern verkaufte Tradingposition wieder zurückkaufen. Anders lässt sich in dieser Marktumfeld und angesichts des weiter intakten Abwärtstrends bei Evotec aktuell kein Geld verdienen.
Wie Midian m.E. richtig sagt, für buy and hold sollte man idealerweise Kaufkurse im Bereich des Jahrestiefs abwarten, welches die Shortseller und Charttrader als logisches, quasi naturgegebenes Ziel ansehen, solange die Longseite den Kursverfall nicht stoppt und den Kurs über SMA38 UND SMA50 hochkauft. Zur Verlustbegrenzung der Longseite wäre es mit Sicherheit besser, den Kursverfall energisch zu stoppen. Aber das dürfte - wie auch politisch etwa im Bereich des Klimaschutzes täglich zu sehen - an der Kollision zwischen individueller und kollektiver Rationalität scheitern.
Individuell ist es rational, anderen beim Stopp des Abwärtstrends den Vortritt zu lassen und sich genügend Pulver für den Fall des Scheiterns der Longseite und den Kauf neuer Jahrestiefs übrig zu lassen. Kollektiv wäre es für alle Aktionäre besser, sich gemeinsam gegen einen weiteren Kursverfall zu stemmen und so gemeinsam den Depotwert vor weiteren Verlusten zu schützen. Da jeder einzelne Anleger aber einen Vorteil darin sieht, sich als Trittbrettfahrer zu verhalten und den anderen Anlegern Kursstützungsmaßnahmen zu überlassen, haben die Shortseller am Ende freie Fahrt, solange von Unternehmensseite keine positiven News, weitere Insiderkäufe o.ä. verkündet werden. Auf diese Weise ist es möglich, dass der Kurs weiter abschmiert, obwohl alle investierten Anleger schon heute von einer signifikanten Unterbewertung des Unternehmens überzeugt sind. |