nicht verzichten, weil das auch dort weder mit dem Wachstum noch mit höherer Inflation so richtig klappen will. In kleineren Ländern war die Inflationierung nach einer Schuldenorgie einfacher und schneller - die Gewerkschaften revoltierten, der Staat druckte, das Finanzkapital flüchtete. Und dann wurden die Scherben zusammengekehrt oder billig aufgekauft, viele hatten alles verloren, andere waren reich geworden, und ein neuer Zyklus begann auf neuer Grundlage, oft eine Etage tiefer. Einige in den GIIPS sehnen sich nach diesen guten alten Zeiten. Heute ist die Geschichte viel zäher. Der gesamte Westen wertet gegen die Industrie- und Rohstoff-Schwellenländer ab, aber durch seine schiere Größe, durch seine breite, gewerkschaftslose Dienstleistungsstruktur, durch mangelnde Kapazitäten, Fluchträume für das Kapital in den Schwellenländern etc. läuft die Bewegung hin zu höherer Inflation im Schneckentempo - und verschärft dadurch insbesondere die globale Umverteilung über hohe Rohstoffpreise, im Inneren mangelnde Nachfrage, überhöhte Einkommenspreizung und überhöhte Verschuldung. Daher ist eine Schuldenbremse nötig als Anpassung an dieses Inflations-Schneckentempo, inzwischen auch in US. China lässt sich nicht so einfach inflationieren und deflationieren wie einst Japan, es ist einfach zu groß. Japan ist immer noch zu exportstark und konservativ für eine harte Abwertung, nur Großbritannien kann es "schaffen", wäre dann aber auch schwer beschädigt. |