Nicht Fisch, nicht Fleisch
Aktienanleihen locken mit hohen Renditen. Doch wer zugreift, sollte wissen: Er geht eine riskante Wette mit der Bank ein. von Georg Buschmann 26. Juni 2014 08:00 Uhr
[..] Allerdings ist Vorsicht geboten: Eine Aktienanleihe ist weder eine Aktie noch eine Anleihe, sondern ein Derivat. Das heißt: eine Wette auf die Zukunft. Der Herausgeber eines solchen Wertpapiers – meist eine Bank – wettet, dass der Kurs einer bestimmten Aktie zu einem festgelegten Zeitpunkt unter einen vereinbarten Wert, den sogenannten Basispreis, fällt. Bei Praktiker waren das 1,22 Euro. Der Käufer der Aktienanleihe wettete indes, dass die Aktie zum Stichtag darüber notieren würde.
Behält der Käufer der Aktienanleihe recht, gibt es den Einsatz und die Risikoprämie zurück. Behält die Bank recht, erhält der Anleger zwar die Risikoprämie, nicht aber seinen Einsatz – sondern Aktien des Unternehmens, auf das gewettet wurde. [..]
Und auch wenn Pleiten wie die von Praktiker eher selten vorkommen, sagt Fecht: "Das Chancen-Risiko-Verhältnis ist sehr zugunsten der ausgebenden Bank verteilt." Der Grund: Der Gewinn des Käufers ist nach oben begrenzt. Selbst wenn die Aktie ihren Wert verdoppelt, bekommt er nur die versprochene Prämie ausgezahlt. [..]
"Emittenten von Aktienanleihen – also die Banken – setzen auf fallende Kurse und profitieren dann, wenn die Anleger Geld verlieren", sagt Falko Fecht. Im Beispielfall könnte die Bank die 5000 Euro ihres Kunden am Ende der Laufzeit einsetzen, um die notwendigen 307 Aktien zu kaufen und zusammen mit der Zinsprämie an den Käufer der Anleihe weiterzugeben. Die verbleibende Differenz von 900 Euro wären ihr Gewinn – und der Verlust des Anlegers. [..]
Quelle: http://www.zeit.de/2014/27/aktienanleihen-rendite/seite-2
„In Sanierungsfällen sollten Anleihegläubiger zusammenhalten“ 08.01.2013, 15:48 Uhr von Katharina Schneider
[..] Dass die Vertragsbedingungen überhaupt nachträglich geändert werden können, hängt mit dem neuen Schuldverschreibungsgesetz zusammen. Wie sind
Ihre Erfahrungen, gehen die Änderungen immer zum Nachteil der Anleger aus? Das Wort Nachteil ist bei Unternehmensanleihen immer so eine Sache. Der Gläubiger bekommt für sein eingesetztes Kapital meist eine überdurchschnittliche Verzinsung, welche natürlich auch einen Risikoaufschlag beinhaltet. Dieser preist auch ein etwaiges Ausfallrisiko mit ein, Stichwort Griechenland. Der Anleihegläubiger riskiert daher sein Kapital, indem er es einem Unternehmen gibt, anstelle dieses auf einem Tagesgeldkonto mit niedriger Verzinsung und Einlagensicherung und Rückzahlungsgarantie anzulegen. [..]
Wie bewerten Sie die Position der Anleihegläubiger im Vergleich zu Aktionären? Wer hat mehr Rechte? Auf den ersten Blick würde ich sagen, dass die Aktionäre mehr Rechte haben, da sie Gesellschafter des Unternehmens sind und daher mehr Einflussnahmemöglichkeiten auf die Geschäftsführung haben. Dies können die Anleihegläubiger, da diese nur Gläubiger und nicht Gesellschafter sind, nicht. Auf der anderen Seite haben die Anleihegläubiger regelmäßig eine bessere Position, da sie eben Gläubiger und nicht Gesellschafter sind. Daher werden Sie im Insolvenzverfahren im Vergleich zu Aktionären vorrangig aus der Insolvenzmasse befriedigt.
Quelle: http://www.handelsblatt.com/finanzen/...r-zusammenhalten/7600542.html
Die Welt der Anleihen Anleihen sind verzinsliche Wertpapiere. Der Herausgeber der Anleihe, auch Emittent genannt, nimmt einen Kredit am Kapitalmarkt auf und verschuldet sich damit beim Käufer der Anleihe, der gegenüber dem Herausgeber somit eine Geldforderung besitzt. Daher nennt man eine Anleihe auch eine Schuldverschreibung oder ein Forderungswertpapier. Die Kreditkonditionen, wie Verzinsung, Laufzeit und Tilgung, sind dabei im Vorfeld genau festgelegt. Anders als Aktien werden Anleihen nicht in einer Währung gehandelt, sondern in Prozent. Der Anleger kauft also nicht eine Stückzahl einer Anleihe, sondern einen bestimmten Nominalbetrag. Anleihen werden am Rentenmarkt gehandelt.
Chancen & Risiken
Der Vorteil in der Herausgabe von Anleihen liegt für den Emittenten in der Möglichkeit, Kapital aufzunehmen, ohne dass er, wie etwa bei der Aufnahme eines Bankkredites, Sicherheiten vorweisen muss. Darüber hinaus erhält der Käufer von Anleihen, im Gegensatz zum Aktienkauf, kein Mitspracherecht. Der Kauf macht ihn dabei zum Gläubiger, nicht zum Teilhaber. [..]
Fazit
Anleihen sind eine relativ sichere Anlageform. Der Anleger profitiert von einem festen Zinssatz, den er an jedem vorab vereinbarten Stichtag kassiert. Zudem erhält der Anleger nach Laufzeitende sein eingesetztes Kapital zurück. Da Anleihen jederzeit an der Börse verkauft werden können, sind Anleihen eine flexible Art, sein Geld anzulegen. Wer vor Ablauf der Laufzeit verkauft, muss jedoch den jeweiligen Kurs an der Börse in Kauf nehmen. Im Vergleich zu einem Aktionär, der Teilhaber ist, hat der Anleger einer Anleihe als Gläubiger keinerlei Stimm- oder Teilhaberrechte. Im Insolvenzfall wird er gegenüber Aktionären jedoch vorrangig behandelt.
Quelle: http://www.finanzen.net/anleihen/wissen/Die-Welt-der-Anleihen
Der Fisch stinkt vom Kopf her... DieWahrheit |