AKTIE IM FOKUS 2: Morphosys irritiert mit Novartis-Vertragsende und Ausblick Do, 09.03.17 11:24
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FRANKFURT (dpa-AFX Broker) - Morphosys hat die Anleger am Donnerstag mit dem voraussichtlichen Ende der Zusammenarbeit mit dem Schweizer Pharmakonzern Novartis verunsichert. Auf Kritik stieß bei Experten zudem der Ausblick des Antikörperspezialisten für das laufende Jahr. Für Morphosys-Papiere ging es in der Spitze um 7,7 Prozent abwärts, bevor sich die Verluste auf 3,3 Prozent auf 57,80 Euro reduzierten. Trotz des Abschlags nach den Zahlen verteuerte sich die Aktie seit dem Zwischentief Mitte 2016 um rund 75 Prozent.
Morphosys hatte im Rahmen der Bilanzvorlage darauf hingewiesen, dass die Kooperation mit Novartis Ende November 2017 vertragsgemäß endet und die Option zur Verlängerung des Vertrags von den Schweizern wohl nicht ausgeübt werde. Laut einer Sprecherin bedeutet dies jedoch nicht das Aus für die laufenden 14 Programme, die sich in klinischer Entwicklung befinden. Es würden lediglich keine neuen Projekte mehr ins Leben gerufen.
Analyst James Gordon von der US-Bank JPMorgan hatte das Ende zwar bereits einkalkuliert. Der Markt habe einer Verlängerung durch die Schweizer aber wohl noch eine knappe 50-Prozent-Chance eingeräumt, so der Experte. Er sieht daher möglichen Anpassungsbedarf anderer Analysehäuser bei den Umsatzprognosen bis 2019. Auch Commerzbank-Kollege Daniel Wendorff sah diese Nachricht mit Blick auf den Jahresbericht als einziges Haar in der Suppe. Gordon hob zudem hervor, dass der Ausblick für 2017 höhere Forschungskosten und einen entsprechend größeren Fehlbetrag nahe lege.
Klara Fernandes von der Berenberg Bank konzentriert sich indes auf die Wirkstoffpipeline, aus der sie im laufenden Jahr mit zahlreichen guten Nachrichten erwartet. Bereits 2016 sei trotz des Scheiterns einer Bimagrumab-Studie in Phase III ein starkes Jahr gewesen./ag/zb
Quelle: dpa-AFX
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