spielen weiter Monopoly als wäre nichts passiert, sagenhaft! Ich bin normalerweise ein friedfertiger Mensch, aber was da zur Zeit in den Finanzkreisen abläuft kann einem schon mal auf andere Gedanken kommen lassen. Vor 100 Jahren wären alle in dieser Riege gelyncht worden bei dieser Kapitalvernichtung und wieviele menschliche Schiksale auf das Konto dieser Finanzmafia geht.
Das Kapital Banken spielen weiter verrückt Einige Banker arbeiten weiter hartnäckig daran, für nicht mehr ganz voll genommen zu werden. Manche Anleger auch. Die tollen Tage der Finanzgilde gehen weiter. Immer wenn man glaubt die Jungs, die uns diesen ganzen Mist hier beschert haben, müssten endlich Ruhe geben, in Sack und Asche gehen und tunlichst darauf bedacht sein, auf der Straße möglichst nicht als Banker erkannt zu werden, setzen sie noch einen drauf.
In einer Woche, in der das dominierende Medienthema schon nicht mehr der Untergang, die (un-)vermeintliche Zukunft und die Gestaltung des Bankwesens sind, sondern gleich die Systemfrage unseres Wirtschafts- und Gesellschaftsmodells gestellt wird, überbieten sich die Bankiers wieder mit ihren Tollereien: Bei Merrill Lynch - Jahresverlust 2008 27,6 Mrd. $ - wird angeblich die misslungene Wette eines Mitarbeiters in Höhe von 400 Mio. $ so lange von seinem Vorgesetzten vertuscht, bis dieser seinen Bonus in Höhe von 10 Mio. $ in der Tasche hat.
Deutsche-Bank-Chef Joseph Ackermann wiederum faselt schon wieder irgendwas von einer mittelfristig erreichbaren Eigenkapitalrendite von 25 Prozent im Bankensektor.
Der langfristige Trend stimmtUnd am Dienstag schließlich krönt der Verwahrer der Citigroup, Vikram Pandit, die erst junge Woche mit der Aussage, sein quasiverstaatlichtes Institut, für das die US-Regierung aktuell wieder einmal ein Rettungspaket schnürt, habe das stärkste Quartal seit September 2007 aufs Parkett gelegt - man sei 2009 bis dato profitabel.
Kleine Zwischenfrage, Herr Pandit: profitabel nach US-GAAP-Rechnungslegung oder profitabel nach der von US-Firmen so beliebten Pro-formaRechnungslegung? In der der Gewinn geschönt vor sogenannten Certain Items ausgewiesen wird? Diese Certain Items umfassen Restrukturierungskosten, Übernahmekosten, Gerichtskosten und überhaupt jede Art unliebsamer Kosten, die das rosa Bild stören. Dazu gehören dann bestimmt bald auch jene Kosten, die dadurch verursacht wurden, dass man durch den Staat gerettet wurde. Dass der US-GAAP-Gewinn durch Certain Items nach unten revidiert wird, passiert übrigens seltener, als dass ein Banker Entschuldigung sagt. Doch den größten Vogel haben die Anleger abgeschossen, die aufgrund von Pandits Aussagen die Finanztitel in die Höhe trieben. Arme Irre. Die Branche, von der behauptet wird, sie bräuchte weitere 1000 Mrd. $ zur vollständigen Rekapitalisierung, macht samt Versicherern und sonstigen Finanzdienstleistern immer noch 16,5 Prozent vom Stoxx aus. Immerhin runter von 30,7 Prozent vor zwei Jahren, aber immer noch zu viel. In den USA ist das Gewicht des Sektors am S&P 500 von 21,8 auf 9,7 Prozent runter. Die Richtung stimmt.
http://www.ftd.de/boersen_maerkte/aktien/...kt/485561.html?eid=313559 ----------- "Gesunder Menschenverstand kann fast jeden Grad von Bildung ersetzten, aber kein Grad von Bildung den gesunden Menschenverstand" Arthur Schopenhauer |