Ich plädiere gegen Leiharbeit als Instrument der Ausbeutung von Menschen, z.B. indem man unbefristete und dauerhaft benötigte Arbeitsstellen in Leiharbeit umwandelt. Ich plädiere für Leiharbeit anstelle von unbefristeten Beschäftigten für Funktionen, die nicht sicher dauerhaft in dieser Mannstärke benötigt werden. Beispielsweise indem man Produktionsspitzen damit abfedert anstelle der Stammbelegschaft 120% abzufordern und sie danach in Kurzarbeit zu schicken. Wie in anderen Ländern üblich sollte der Nachteil des prekären Arbeitsverhältnisses dadurch ausgelichen werden, dass die Leiharbeiter erheblich besser bezahlt werden als die Stammbelegschaft. Damit entfällt auch der geringste Anreiz, unbefristete Stellen in Leiharbeit umzuwandeln. Dafür sollte sich der Betriebsrat mal einsetzen, vermute aber dass er Angst vor der Reaktion der Belegschaft hat, wenn die Leiharbeiter mehr verdienen. Wie so oft (auch hier im Forum) wird dann nämlich immer nur auf den Teil des Vertrages geschaut, der besser ist (Bezahlung) und nicht auf den schlechteren Teil (Kündigungsfrist). Mit solchen innovativen Modellen lässt sich aber kein Klassenkampf führen, deshalb wird sich der BR dafür nicht einsetzen. Dasselbe gilt übrigens für die "Etagen" in denen Du zu Recht auch sehen möchtest, dass aufgeräumt wird. Hier heisst das halt nicht Leiharbeit sondern Dienstleistungseinkauf oder Consulting. Gerne genommen für projektbezogene, befristete Aufgaben wie z.B. regulatorische Änderungen oder Systemumstellungen z.B. in der IT. Geht natürlich alles nur dann, wenn man nicht auf dem höchsten Ross sitzt und alles besser, sozialer, usw. machen möchte als die anderen. Deshalb sperrt man sich kategorisch und grundsätzlich gegen Leiharbeit und vergisst darüber die Profitabilität des Unternehmens. --- Nur meine Meinung, keine Kauf- oder Verkaufsempfehlung |