"Wenn weiter weniger gebaut wird, hört der Anstieg der Mieten nicht auf. Im Jahr 2024 wurden in Deutschland 215.900 Wohnungen genehmigt, ein Rückgang von 16,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr! Hauptgrund: zu hohe Kosten! Neben Fachkräftemangel und Bürokratie gehören Preistreiber bei Material und Standards zu den größten Hemmnissen für Investoren und Bauherren.
Das erste Bundesland will diesen Teufelskreis jetzt durchbrechen. Hamburg hat mit Bauwirtschaft, Ingenieuren, Architekten, öffentlichen Stellen und privaten Unternehmen einen vollkommen neuen Bau-Standard entwickelt, der Kosten spart, ohne Qualität, Komfort oder Sicherheit aufzugeben.
Diesen „Hamburg-Standard“ verankern SPD und Grüne, die in der Hansestadt gerade über eine Fortführung ihres Bündnisses verhandeln, jetzt sogar im Koalitionsvertrag. „Das Thema ist geeint“, so Bürgermeister Peter Tschentscher (59, SPD). Weiter: „Wir werden den Hamburg-Standard umsetzen. Das ist enorm bedeutsam für bezahlbares Bauen!“
Laut Stadtentwicklungsbehörde, die das Projekt erarbeitete, könnten die Quadratmeter-Kosten im Geschoss-Bau von derzeit 4600 um bis zu 2000 Euro gesenkt werden. Nach BILD-Informationen klopfen andere Bundesländer schon an, wollen den Plan kopieren. von Hagen Meyer / BILD |