gelten am Markt heute andere Gesetze als früher. Ich würde die Gründe dafür aber etwas anders verorten, nämlich in dem extrem hohen Anteil des elektronischen Handels, der inzwischen die Mehrheit des Handels generiert. Die darin enthaltenen Algorithmen sind aber "dumm", jedenfalls nichts schlauer als der Mensch, der sie eingegeben hat. Wie also sollten Kurse, die durch solche "dummen" Instrumente zustande kamen, objektiv und angemessen sein? Dazu braucht man ja nur die erratischen Ausschläge von Kursen anzuschauen: rauf und runter, ohne Sinn und Verstand und ohne dass sich fundamental etwas entscheidendes/kurserhebliches verändert hätte.
Was den Einfluss der Geldflut anbelangt (noch durch den niedrigen Eurokurs zu ergänzen), so ist dieser unbestritten. Davon wurden die Kurse der meisten Aktien nach oben "geshiftet". Davon unberührt blieben/bleiben die üblichen irrationalen Bewegungen, wie oben erwähnt. Insoweit hat sich im Grunde nichts geändert.
Ich habe im übrigen nicht behauptet, Rationalität sei die Regel. Da hast Du mich falsch verstanden. Ich habe im Gegenteil gesagt, bzw. bin der Meinung, dass die Börse so gut wie immer schief liegt, weil sie nicht objektiv "richtig" bewertet. Sie "bewertet" eigentlich gar nicht, sondern handelt einfach nur - und das aus den verschiedensten irrationalen Gründen (Angst, Euphorie, Sachzwänge, Geldüberfluss, ungewollt etc.). Alle diese Gründe führen logischerweise nicht zu objektiv angemessenen Kursen. Deshalb halte ich die Börsenweisheit, die Börse/der Markt habe "immer Recht" für eine falsche Legende. Das und sonst nichts wollte ich zum Ausdruck bringen. |