Ich kann ob der obigen Beiträge nur dazu raten, einmal folgenden Auszug aus einem Blogartikel über Warren Buffett zu lesen:
"Weder wir noch die meisten Business-Manager würden hoch profitable Tochtergesellschaften fieberhaft handeln, nur weil ein kleiner Schritt beim Zinssatz durch die Federal Reserve vorhergesagt wurde, oder weil irgendein Wall-Street-Experte seine Ansichten zum Markt geändert hätte. Warum also sollten wir uns anders verhalten bei unseren Minderheitsbeteiligungen an wunderbaren Unternehmen?« (Warren Buffett)
Diese Sicht auf die Börse sollte sich jeder Anleger noch einmal vergegenwärtigen. Nur weil man Aktien jederzeit handeln kann, heißt das nicht, dass man das auch tun muss oder soll. Man sollte sich darauf besinnen, dass man sich an einem Unternehmen beteiligt, eine Partnerschaft mit den anderen Eigentümern eingeht, nicht bloß ein Lotterielos namens Aktie für ein Casino namens Börse kauft. Als würde man in eine GmbH einsteigen, dort Anteile erwerben. Die kann man nicht tagesaktuell kaufen oder verkaufen.
Da Aktienmärkte tendenziell steigen, trotz aller Schwankungen und zwischenzeitlicher Crashs, läuft man beim Markttiming Gefahr, die besten Tage zu verpassen und damit seine Jahresperformance erheblich zu verringern.
»Am wichtigsten ist, dass man die richtigen Aktien hat, wenn der Markt steigt. Der größte Teil der Investmenterträge fällt in kurzen Zeiträumen an und es ist so gut wie unmöglich, diese vorherzusagen und Aktienkäufe danach auszurichten.« (Christopher H. Browne)
Betrachtet man den Dow Jones Index über 20 Jahre von 1996 bis 2016, so legte er in dieser Zeit um 338 Prozent zu. Verpasste man in dieser Zeit allerdings die 10 besten Tage, betrug die Performance nur noch 93 Prozent und war man an den 20 besten Tagen nicht investiert, erzielte man sogar nur 8 Prozent. Eine dramatisch niedrigere Wertentwicklung! Und beim S&P 500 Index ergeben sich keine grundsätzlich anderen Tendenzen. Anstelle von 440 Prozent hätte man ohne die besten 10 Tage 170 Prozent und ohne die besten 20 Tage 68 Prozent erzielt, hat die Privatbank Bellerive ermittelt.
Und schaut man sich die 20-Jahres-Performance von 338 bzw. 440 Prozent an, sollte einleuchten, dass der Versuch, die schlechtesten 10 oder gar 20 Tage zu vermeiden, keine erfolgversprechende Strategie gewesen wäre. Die Gefahr, die besten Tage zu verpassen, wäre einfach zu groß gewesen. Und daher sollte man lieber gleich die Finger vom Markttiming lassen.
http://www.intelligent-investieren.net/2014/12/...ffett-weg.html#more
Morningstar hat ebenfalls errechnet, dass Privatanleger stets weniger Gewinne machten trotz Investitionen in den Index, also den Gesamtmarkt, weil sie genau dem obigen "Geheimrezept" vertrauen, immer die ersten paar Prozent an Gewinnen laufen zu lassen und dann erst einzusteigen. Das gelingt so gut wie nie! Und wenn doch, dann muss man so stolz darauf sein, dass man in mehrfachen Beiträgen ein Forum damit beglückt.
Also, schaut euch das Unternehmen an, (nicht nur MOR) und entscheidet dann: Investieren ja/nein? Wenn ja, dann in kleinen Schritten einkaufen und halten bis zum vorher (!) bestimmten Zeitpunkt des Ausstiegs. Sollte sich das Unternehmen nachhaltig verändern, kann man neu nachdenken. Das hat aber nichts mit dem Kurs zu tun. Der Kurs kann 32352451 verschiedene Gründe haben. Evtl ist einfach nur ein Hedgefondsmanager mit ein paar Prozent ausgestiegen weil seine Frau ihn dazu überredet hat die neue Privatyacht zu kaufen, wer weiß das schon. Macht euch bitte den Unterschied zwischen Preis und Wert eines Unternehmens klar. |