Ich bin selbst im Rahmen von Insolvenzpläne und Sanierung für Insolvenzverwalter und Banken tätig. Ich versuche mal den gesamten Zusammenhang der Bilanzen zu recherieren. Der Vorgang dauert allerdings länger. Ein kleiner Auszug aus der Bilanz 2009: Wichtige Ereignisse im Geschäftsjahr 2009 Nach Jahren sinkender Umsätze mit zum Teil massiven Auswirkungen auf die Ertragslage wurde die Adler Modemärkte-Gruppe am 6. März 2009 von dem Restrukturierungsfonds BluO beta equity Limited übernommen. Ziel dieser auf die Neuausrichtung und Restrukturierung von Konzerntöchtern und Mittelstandfirmen spezialisierten Gruppe erfahrener Industrieinvestoren ist es, für die erworbenen Unternehmen sowie Mitarbeitern und Geschäftspartnern nachhaltig positive wirtschaftliche Perspektiven zu schaffen. Mit dieser Intention hat BluO unverzüglich ein TaskForce-Team (wie Arques) bei Adler eingesetzt, das erste grundlegende Sanierungsmaßnahmen einleitete und zügig umsetzte. Dazu gehörten im Wesentlichen eine verbesserte Logistik, die Neustrukturierung des Einkaufs nach Zentraleinkäufern und Produktmanagern, die Messung und Visualisierung der Maßnahmen und der Performance im Rahmen eines wöchentlichen Berichtswesens sowie tiefgreifende Kostenoptimierungen. Darüber hinaus wurde mit der Akquisition von Fremdkunden bei Motex begonnen. Um die weitere Sanierung voranzutreiben und noch effizienter durchzuführen, wurden die Aufgaben in der Geschäftsleitung in die drei Bereiche Einkauf, Verkauf/Marketing und kaufmännischer Bereich aufgeteilt und die Geschäftsbereichsverteilung entsprechend neu strukturiert. Parallel dazu wurden mit Herrn Thomas Wanke und Herrn Jochen Strack im 3. Quartal 2009 neben Lothar Schäfer und Dr. Martin Vorderwülbecke zwei weitere sanierungs- und restrukturierungserfahrene Geschäftsführer bestellt. Im operativen Geschäft und in strategischen Projekten wird das Management durch das TaskForce-Team (wie Arques) unterstützt. Durch die Verbesserung der betrieblichen Prozesse, durch Fokussierung auf die eigenen Stärken und durch die gezielte Erweiterung des Filialnetzes im In- und Ausland sollen die im bestehenden Geschäft liegenden Wachstumspotentiale konsequent genutzt werden. Darüber hinaus soll das Wachstum der Adler-Gruppe durch Akquisitionen zusätzlich beschleunigt werden. Die erste bedeutende Transaktion war in diesem Zusammenhang die österreichische F.W. Woolworth GmbH, die zum 7. Oktober 2009 von der Adler Treasury GmbH übernommen wurde. Von den insgesamt zwölf Woolworth-Warenhäusern sollen acht im Laufe 2010 in Adler Modemärkte umgewandelt werden. Hohe Priorität hat zudem der Adler-Internet-Shop, der kurzfristig eröffnet werden soll. Damit erschließt sich Adler einen attraktiven zusätzlichen Absatzkanal. Im Geschäftsjahr 2009 zeigt die Sanierungspolitik bereits bemerkenswerte Erfolge. Bedingt durch die vor Übernahme durch BluO und dem time lag zwischen Initiierung und Greifen der umgehend eingeleiteten Sanierungsmaßnahmen entstandenen Verluste von Adler Deutschland und Adler Österreich war das operative Ergebnis zum Jahresende zwar wie erwartet noch nicht positiv, aber bereits ab dem Ende des 3. Quartals 2009 konnten schon nachhaltig positive operative Ergebnisse erwirtschaftet werden. Darüber hinaus wirkten zusätzliche nicht operative Effekte positiv auf das Gesamtergebnis. Insgesamt liegt das Jahresergebnis 2009 daher deutlich über den Hochrechnungen zum Zeitpunkt der Übernahme??????? Denn: Beispiel aus 2009: Das außerordentliche Ergebnis beinhaltet nicht der betrieblichen Tätigkeit zuzuordnende Erträge aus dem Ausgleich einer Forderung gegen Amoda GmbH deren Nennwert in Höhe von 17,5 Mio. € zu einem Kaufpreis von 2,5 Mio. € erworben wurde. Bis zum Bilanzstichtag wurden insgesamt 17 Mio. € der Forderungen beglichen (dem ebundesanzeiger.de entnommen). Berurteilung: Der Gewinn wird künstlich durch Auflösung von Verbindlichkeiten gegenüber von verbundenen Unternehmen erhöht. Der Vorgang ist nichts anderes als ein einseitiger Forderungsverzicht in Höhe von 17,5 Mio € gegen Zahlung von € 2,5 Mio. Es ist anzunehmen das dieser Vorgang durch BluO eingestielt wurde. Dieser Forgang ist für mich aktuell leider nicht nachvollziehbar denn ein Forderungsverzicht von 17,5 Mio € seitens Adler gegen Amoda würde einen außerordentlichen Aufwand nach sich ziehen. Nämlich: Genau diesen Vorgang habe ich ebenfalls bei van Netten GmbH beobachtet. Allerdings wurde dort im Vorfeld des Forderungsverzichts der Sitz des verbundenen Unternehmens nach England verlegt, um den Vorgang nicht nachvollziehbar zu gestalten. Für "van Netten" habe ich eine Bilanzanalyse erstellt, weil ich mich ebenfalls für eine Übernahme interessierte. Ferner ist in der Bilanz auffällig, das 37 Mio € Kapitalrücklagen aufgelöst wurden. Als Gegenposition ist die Reduzierung der Forderungen gegen verbundene Unternehmen anzunehmen. (Bilanz 2010). Ich werde berichten. |