Wer sich mit Gestalten wie Perring umgibt und so einen Stuss von sich gibt hat viel mehr als nur die Kontrolle verloren. Wäre spannend was ein Psychiater sagen würde der sie mal auf den Stuhl bekommt.
Beruflich ging sie unterdessen ihren eigenen Weg, nach zwei Jahren verließ sie Krensavage Asset Management und gründete ihren eigenen Hedgefonds: 2017 ging Safkhet Capital an den Start, benannt nach der ägyptischen Göttin der Weisheit. Mit diesem will die 29-Jährige offenbar einen anderen Ansatz verfolgen, als es viele Shortseller tun. Auf der Website des Unternehmens heißt es: "Bei Safkhet Capital ist es unsere Leidenschaft, Unternehmenskriminalität aufzuklären und eine zielgerichtete Regulierung und deren Durchsetzung zu fördern. Wir ermutigen alle Marktteilnehmer, von denen, die in den Markt investiert haben, bis zu denen, die ihn beaufsichtigen, in einen offenen Dialog darüber zu treten, wie wir gemeinsam die finanziellen und gesellschaftlichen Verluste, die damit verbunden sind, abfedern können".
Nichtsdestotrotz verdient der Hedgefonds Geld durch Wetten auf den Absturz von Aktien. Quadir betont in diversen Interviews aber immer wieder, dass es ihr darum geht, Shortwetten aus hehren Gründen zu platzieren: "Ich verdiene Geld daran, Unternehmen zu finden, die Menschen ausbeuten", so die Chefin von Safkhet. Der Hedgefonds hat seinen Fokus darauf, Konzerne im Hinblick auf Betrügereien oder Bilanzierungs-Schwachstellen zu identifizieren, bei denen es deutliches Abwärtspotenzial gibt....
Ich bin fasziniert von Unternehmen, die über einen langen Zeitraum glaubwürdigen Anschuldigungen ausgesetzt sind, aber immer irgendwie davonkommen", sagt sie. Bei Wirecard sei dies bereits seit einem Jahrzehnt der Fall, begründete sie ihr Engagement.
Die Entscheidung der deutschen Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht kritisierte sie vor diesem Hintergrund seinerzeit scharf, indem sie einen Brief an Jean-Pierre Bussalb, den Leiter der Leerverkaufsabteilung, schrieb. Das Leerverkaufsverbot sei "bizarr" und "rückständig", hieß es in dem Schreiben, in dem sie zudem Leerverkäufe als Handelsstrategie als vorteilhaft und notwendige Ausgleichskraft zur Aufrechterhaltung der Markteffizienz verteidigte. Sie glaube nicht, dass es eine Situation gebe, in der ein Leerverkaufsverbot gerechtfertigt sei, betonte sie.
Anlegern von Wirecard riet sie, "die Kernkompetenzen von Wirecard und die in diesem Jahrzehnt gemeldeten Erfolge zu analysieren und sich zu fragen, ob das zusammenpasst". "Was zu gut ist, um wahr zu sein, ist normalerweise nicht wahr", so Quadir weiter.
Es gibt weitaus einfachere Möglichkeiten, Geld zu verdienen, als short zu gehen - insbesondere bei der Größe der Positionen, die Safkhet einnimmt. Aber ich bekomme eine moralische Befriedigung, wenn ich das tue", betonte Quadir noch kürzlich.
https://www.finanzen.net/nachricht/aktien/...-wirecard-wettet-8110468
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