Was wir in den letzten Wochen hier erlebt haben, war eine astrein inszenierte Short-Attacke von AQR & Co., kein Weltuntergang und keine grundsätzliche Bankenkrise, sondern einfach nur eine Wette gegen ein Unternehmen, das auf solche Attacken leider keine Antworten parat hat., weil es (wie schon häufiger erwähnt) mit Risiken nicht wirklich gut umgehen kann. Das gilt dann sogar für das eigene Haus, was natürlich bedenklich, aber (in diesem speziellen Fall) nicht wirklich erstaunlich ist.
Wir haben heute eine 1:1-Kopie des 30.09.2016 erlebt (war auch ein Monatsende), haben punktgenau auf dem untere Ende des kurzfristigen Abwärtstreds aufgesetzt und da die heutigen Voraussetzungen für die Deutsche Bank nicht ganz so dramatisch sind wie noch im September 2016, als eine Klage von über $27 Mrd. (!) im Raum stand, muss man auch nicht davon ausgehen, dass das jetzige Tief zwingend unter das Tief von vor exakt 20 Monaten fallen wird. Das einzige, was mich ein wenig stutzig macht, ist der Termin so kurz vor einem großen Verfallsdatum (15.06.2018). Das könnte kurzfrisitg für heftige Reaktionen sorgen, denn fast 200 Mio. gehandelte Aktien in nur einer Woche sind kein Pappenstiel. Ich bin mir nicht sicher, ob alle Emitttenten von Derivaten diesen "Schock" bereits angemessen verarbeiten (absichern) konnten. Das wird auch bestimmt noch ein wenig nachhallen, was da zuletzt passiert ist ...
... und ja, selbst ich bin der Meinung, dass 9,00 pro Aktie für die Deutsche Bank kein angemessener Preis sind. Das gilt aber auch für 15,00 oder für 20,00 , wenn man die Sache fundamental betrachtet, aber es gilt auch: MAN GREIFT NIEMALS IN EIN FALLENDES MESSER, während die Salami sukzessive geschnitten wird. Gut möglich, dass ich das heute auch gemacht habe, aber zu einem Monatsende, dem 4fachen des normalen Volumens und -7% an nur einem Tag riskiere ich auch schon einmal den einen oder anderen Euro (zum Spielen). Aktien habe ich heute nicht gekauft, weil mir das nach wie vor ein zu heißes Eisen ist ...
... und wenn es dann doch Kurse von 8,00 geben sollte, dann wären das jetzt noch einmal -14% vom aktuellen Niveau. Nicht schön, aber immer noch besser als bei 10,80 nachzukaufen, während der größte Leerverkäufen seine Position erhöht! Solche "Spielchen" sollte man eigentlich (er)kennen und wissen, dass man sich da nicht zu früh reinhängen sollte. Das gilt inbesondere für den jungen Mann (bzw. die junge Frau), die offenbar über einen unendlichen Vorrat an Cash verfügt. So jemand hätte es ja eigentlich nicht nötig, sein Geld gegen den Trend zu investieren, aber was weiß ich schon ...
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