"Der Finanzierungsstress dürfte noch zunehmen"
Für europäische Banken dürfte es schwieriger werden, kurzfristige Finanzierungen in Dollar zu erhalten, da US-Investoren die Region meiden. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Analyse der Deutsche Bank.
Der Markt für Geldmarktpapiere (Commercial Paper) in den USA hat seit Anfang 2009 ein Volumen von 500 Mrd. Dollar verloren. Dies "erhöht den Druck für europäische Banken, wenn sie kurzfristige Dollar-Finanzierungen erhalten wollen", schrieb Brice Vandamme, Analyst bei der Deutschen Bank in London, in einem Bericht an Kunden. "Der Finanzierungsstress dürfte noch zunehmen, weil die US-Investoren Emittenten aus Europa mit Vorsicht gegenüberstehen."
Über die Emission von Commercial Paper leihen die europäischen Banken üblicherweise Geld von Investoren am US-Geldmarkt. Doch diese sind nicht mehr so willig, in Europa zu investieren, weil die Lage Griechenlands die Besorgnis schürte, es könne zu einer Schuldenkrise in der Region kommen.
DnB NOR, die größte norwegische Bank, Svenska Handelsbanken aus Schweden und Intesa Sanpaolo aus Italien sind die drei europäischen Banken, die am meisten von der Ausgabe von Commercial Paper am US-Geldmarkt abhängig sind, so Vandamme. Zwar sei der Finanzierungsdruck gegenwärtig zu bewältigen, doch langfristig könnten größere Schwierigkeiten für Europas Banken entstehen.
"Selbst wenn die systemischen Finanzierungsrisiken gering sind, sind Schwierigkeiten bei langfristigen Finanzierungen negativ für die Wachstumsaussichten der Banken, schrieb der Analyst. |