... scheint für die Deutsche Bank rein rechtlich einwandfrei zu sein. Es gibt Grenzen, die eingehalten wurden, und es war ja auch nicht so, dass die Deutsche Bank bisher nur Freude und riesige Gewinne durch den Erwerb der Postbank verbuchen konnte. Auch für den späteren Kursverlauf kann die Deutsche Bank nicht verantwortlich gemacht werden. Wenn wir jetzt alle anfangen, gesetzte Grenzen in Frage zu stellen und nur weil es uns gerade in den Kram passt, diese aufzuweichen und somit zu unseren Gunsten "zu interpretieren", dann geben wir der Anarchie freien Lauf. Man sollte seine Niederlage anerkennen und die Klappe halten, wenn man schlecht spielt oder sich an Spielen beteiligt, die man selbst nicht steuern kann, statt die Justiz mit solchen Albernheiten zu beschäftigen. Es liegt an der Politik, die Grenzen und Spielregeln ggf. zu ändern, wenn so etwas nicht noch einmal passieren soll, aber muss man denjenigen bestrafen, der die Regeln zu seinen Gunsten besser nutzen konnte als andere, die zurückbleiben? Das nennt man Wettbewerb ...
... und die mögliche "Gesamtstrafe" scheint ja hier eher in den Bereich "Peanuts" zu fallen. Etwas anderes wäre es, wenn sich die Justiz in den USA gerade etwas überlegt, um den europäischen Banken wieder ein paar Milliarden aus den Rippen zu schneiden. Die Sache mit den Iran-Sanktionen könnte erneut Gefahren in dieser Richtung heraufbeschwören, weshalb es auch unsinnig ist, dass die Bundesregierung oder die EU hier jetzt "Airbags" aufstellen wollen. Die beiden Großbanken werden ihre Iran-Geschäfte erst einmal vollständig einstellen, um zukünftigen US-Strafen aus dem Weg zu gehen. Das Problem sind vielmehr einzelne Player innerhalb der Banken, die sich für zu schlau halten, um bei Deals mit solchen Risikobezügen ertappt zu werden. Exorbitante Gewinne sind ohne solche Risiken kaum möglich, aber gegen solides Investmentbanking ist nach wie vor nichts einzuwenden und hierfür braucht man keine Scharen an "Superbankern", sondern gute Mathematiker, schnelle Computer und gute Kundenbeziehungen. Die Deutsche Bank sollte sich nicht selbst abschaffen, sondern muss nur die von Herrn Ackermann installierte und sehr teure "Sahnehäubchenabteilung" wieder eliminieren und sich auf das beschränken, was solide und stetige Gewinne erwirtschaftet. Leider hat es Cryan versäumt, neben den Justizproblemen auch die Gründe hierfür in der Bank aus dem Weg zu räumen und das so Eingesparte in effizientere Prozesse zu investieren.
Ich glaube, dass die Kurse jetzt deshalb so niedrig sind, weil es für lange Zeit eine solche Einstiegschance nicht mehr geben wird. Ganz gleich ob man mit 8, 10, 12 oder 14 Euro eingestiegen ist. In 4-5 Jahren wird man auf 3stellige Prozentzuwächse zurückschauen können, selbst wenn es an den Märkten "wild" zugehen sollte.
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