In einem Interview zum Jahreswechsel 2014/2015 erklärte Mario Draghi im Handelsblatt, dass die Zinsen „seit Langem sehr sehr niedrig“ sind und dies „wahrscheinlich noch eine Zeit so bleiben“ wird.
Ganz davon abgesehen, dass man sich ein "hohes" Zinsniveau aufgrund der extrem gestiegenen Staatsverschuldung durch die Finanzkrise gar nicht mehr leisten könnte, ist laut diversen Ökonomen nicht ausschließlich die EZB an den geringen Zinsen Schuld - man kann festhalten, dass die gegenwärtige expansive Geldpolitik durch ein ganzes Bündel von Faktoren verursacht ist, welche aufgrund einer längeren Vorgeschichte unterschiedlichen Phasen zuzuordnen sind: Globale Geldschwemme, Demografischer Wandel, natürlich diverse Krisen etc etc. Schaut euch mal die langfristigen Zinsen in den OECD-Ländern an (siehe Grafik).
Handelt sich somit um ein globales Phänomen mit längerer Historie. Trotzdem schön zu sehen, dass die Krise nach dem Platzen der Dotcom-Bubble sowie die globale Finanz- und Wirtschaftskrise 2008/2009 den Prozess forciert haben.
Nicht nur bei Hypoport hilft daher manchmal ein Blick etwas weiter zurück in die Historie, um auch zukünftige Entwicklungen etwas besser einschätzen zu können. Festzuhalten bleibt, dass die Zinsen mittelfristig/langfristig evtl. nicht auf dem derzeitig niedrigen Leitzinsniveau von 0,05 bestehen bleiben, man jedoch nicht mit ungesund hohen Sätzen rechnen muss und daher bei Hypo entspannt bleiben kann. |
Angehängte Grafik:
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