Der Massive Ausverkauf geht weiter.
Vorbörslich schon wieder stark im Minus.
News - 16.03.08 19:20 Chefsanierer kehrt Conergy den Rücken
Beim angeschlagenen Solarunternehmen Conergy sorgt ein erneuter Wechsel im Vorstand für Unruhe. Der erst vor vier Monaten als stellvertretender Konzernchef geholte Pepyn Dinandt habe Conergy schon wieder verlassen, teilte das Unternehmen mit.
Nach FTD-Informationen hatte Dinandt um die Auflösung seines Vertrags gebeten, weil er sich mit Forderungen für die weitere Sanierung nicht durchsetzen konnte. Unter anderem soll er die Ablösung des für das Solargeschäft zuständigen Vorstands Philip von Schmeling gefordert haben, dem er vorwirft, seinen Bereich nicht im Griff zu haben.
Schon seit Wochen wird in Unternehmenskreisen über die Zukunft von Dinandt spekuliert. Unternehmenschef Dieter Ammer hatte den früheren McKinsey-Mann Mitte November geholt, um die Sanierung voranzutreiben. Dinandt war als Stellvertreter Ammers für das operative Geschäft zuständig.
Spekulationen, wonach der frühere Infineon-Finanzvorstand Andreas von Zitzewitz Nachfolger von Dinandt werden solle, wollte ein Conergy-Sprecher nicht bestätigen. Zitzewitz leitet seit Anfang des Monats die Komponentensparte des Unternehmens. Der Manager war in die Motorsportaffäre um den ehemaligen Infineon-Chef Ulrich Schumacher verwickelt.
Auf Druck der Banken musste bereits der Unternehmensgründer Hans-Martin Rüter seinen Sitz an der Konzernspitze räumen. Ammer war Mitte November vom Aufsichtsratsvorsitz auf den Posten des Vorstandschefs gewechselt. Zuvor hatte sich das Unternehmen mit dem früheren Schering-Finanzchef Jörg Spiekerkötter bereits einen neuen Finanzvorstand besorgt. Dank einer Finanzspritze von 240 Mio. Euro konnte Conergy jüngst eine drohende Pleite abwenden. Die Firma plant eine Kapitalerhöhung.
Von Mark Krümpel und Martin Scheele (Hamburg)
Quelle: Financial Times Deutschland
News drucken |