Ich weiß ja nicht wie du auf diese 500 Mio. € bis 1 Mrd. € kommst, aber das Einsparpotential für CSP, ob Rinne oder Turm, muss schon von den verschiedenen Teilelieferanten kommen (Siemens, Schott Solar, Flabeg, Rioglass, ....) oder von staatlichen Forschungsinstituten (Frauenhofer, DLR) und nicht von einem Projektierer wie SM. Man kann zwar mit denen zusammenarbeiten, was ja SM tut, aber den Löwenanteil der Entwicklungskosten müssen dann schon Andere tragen. In Andasol 3 ist ja eine kleine Versuchsanlage mit Direktverdampfung integriert, die vom deutschen Umweltministerium gefördert wurde. Auch hat Flagsol beim Bau einer Pilotanalge, die Ende April 2011 in Betrieb ging und vom Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) und dem spanischen Energieerzeuger Endesa finanziert wurde, mitgewirkt. Das Projekt wurde dazu noch vom deutschen Bundesumweltministerium (BMU) und der spanischen Corporación Tecnológica de Andalucía (CTA) gefördert. Bei dieser Pilotanlage wird neben der Direktverdampfung ein neuartiges Speichersystem für CSP-Kraftwerke getestet. SM ist durchaus in der Entwichlung aktiv wie man ja sieht. Selbst wenn SM finanziell besser dastehen würde, könnten sie da nicht größere Summen rein stecken. Zudem werden die Turbinen auch immer besser. Siehe General Electric. CSP weiter zu entwickeln und billiger zu machen, da steht SM sicher nicht in der Pflicht. Das müssen dann schon andere tun. Von einem PV-Projektierer erwartet man ja auch nicht, dass der die Module oder Wechselrichter weiter entwickelt.
Bei der Turmtechnolgie sehe ich auch nicht unbedingt, dass die Konkurrenz da großartig die Nase vorn hat, wenn ich mal Abengoa Außen vor lasse. Nach meinem Wissensstand gibt es ja nur zwei größere Turmkraftwerke, die schon länger im komerziellen Betrieb laufen (PS10 mit 11 MW und P20 mit 20 MW nahe Sevilla) und die wurden schon 2007 und 2009 in Betrieb genommen. Mit neuen Komponenten arbeiten diese beiden Turmkraftwerke, die von Abengoa gebaut wurden, wohl nicht mehr. Vor ein paar Wochen ist dann das erste Turmkraftwerk mit Salzspeicher von Gemasola (20 MW) in den kommerziellen Betrieb gegangen. Ich bin mir nicht so sicher ob sich Turm wirklich durchsetzen wird, denn Turm hat dann schon einige Nachteile. Ich glaube, dass man erst mal abwarten muss bis SolarReserve ihr sehr innovatives 110 MW starkes Tonpah-Projekt in Betrieb nimmt und dann wird man sehen ob Turm wirklich das hält wie es auf dem Papier errechnet wurde. Jedenfalls sind aktuell erheblich mehr Rinnenkraftwerke im Bau als Turmkraftwerke. Nicht einmal in Masdar wird ein Turmkraftwerk gebaut, sondern einen Rinnenkraftwerk ! In Indien genau so. Abengoa hat durch ihre beiden Turmkraftwerke P10 und P20 im Prinzip die größte Erfahrung bei Turm, aber trotzdem baut Abengoa weder in den USA noch in Masdar ein CSP-Turmkraftwerk. Das muss schon irgendwie seine Gründe haben, denke ich. Bei PV ist die Situation doch ganz ähnlich. Auf dem Papier ist die CIS-Technologie der Silizium-Technologie überlegen bei den Kosten und bei der Effizienz und das schon seit Jahren, aber die Silzium-Technologie hat immer noch meilenweit die Nase vorn bei PV. Bin ohnehin der Meinung, dass durch die Direktverdampfung die Karten bei CSP völlig neu gemsicht werden.
Rhapsodie du darfst meiner Meinung nach nicht vergessen, dass SM ein Projektierer ist und keine Einzelkomponenten herstellt.
Vielleicht könnte die Tatsache, dass SM mit Siemens bei Arenales zusammenarbeitet ein erster ganz wichtiger Schritt für SM in Richtung Zukunft gewesen sein. Wenn sich diese Zusammenarbeit verfestigen würde, was ich absolut nicht für unwahrscheinlich halte (siehe auch Meldung zu Saudi Arabien), dann würde es für SM mal gar nicht so schlecht aussehen. Zumal ja Siemens durchaus ganz dringende Abnehmer braucht für ihre CSP-Komponenten, die in Israel bei Solel und in Italien bei Archimedes gebaut werden.
In Bezug auf diesen Satz Rhapsodie "sie benötigen so bald wie möglich einen kapitalkräftigen, strategischen Investor, denn mit Münchhausen geht's nicht und Lügenbarone haben wir hier schon zur Genüge gesehen" stimme ich dir voll und ganz zu. Der finanzielle Spielraum ist bei SM schon mehr als eingeengt. Sicher helfen die von mir geschätzten 60 Mio. € weiter, die SM von Solarhybrid für den Verkauf der US-Projekte erhalten wird, aber SM braucht Aufträge, entweder als EPC-Partner wie es offensichtlich in Indien angedacht ist oder als Komplettprojektentwickler. Alleine mit Ibersol und den Gelder von Solarhybrid wird sich SM zwar einige Monate locker über Wasser halten, aber bei SM muss in Richtung mittel- und langfristige Zukunft was passieren und deshalb muss auch unbedingt ein strategischer Investor her, der Cash in SM rein schießt. Das kann auch durchaus "nur" ein Finanzinvestor sein, wenn man auf der technologischen Seite mit Siemens die Zuammenarbeit weiter ausbaut. Vielleicht war ja Arenales der Startschuss dazu. Wer weiß das schon ? Bei PV werden ja die Modulproduzenten auch immer mehr zu Projektierer, um so ihr Produkte an den Mann zu bringen. Siehe Q-Cells, Sun Power, Sharp oder LDK und weitere werden ganz sicher folgen. Für ausgeschlossen halte ich das nun wahrlich nicht. Ist jetzt natürlich eine reine Spekulation von mir, aber solange man nicht weiß was Ferrostaal nun wirklich vor hat mit Flagsol, solange wird bzw. kann keine Investor bei SM einsteigen. Am besten für SM wäre es, wenn sich Ferrostaal bei SM komplett verabschieden würde, dann wäre man bei SM sehr flexibel bei der Partnersuche, wenn nicht schon einer vor der Türe steht. |