....Wann steige ich aus einem Trade wieder aus?
das ist in der Tat das Schwierigste beim Trading, was es nur gibt. Ein Grund warum der private Anleger wenig Erfolgreich agiert, ist wohl nicht weil er sich falsch positioniert, sondern meisst das schlechte Mangagment des laufenden Trades.
Es gibt Anleger, die liegen bei 100 Trades 80 mal richtig und trotzdem haben sie am Ende des Jahres einen Verlust....andererseits kann ein System mit nur 30% Trefferquote auf Jahressicht profitabel sein......
Schuld ist unser Ego und natuehrlich Angst...Angst ist die uebergeortnete Emotion beim handeln mit ristanten Finanzprodukten. Einen Trade starten ist simpel, ihn aber richtig zu managen ist nicht einfach, unser Gehirn macht es uns schwer.
Wir sind alle dazu erzogen worden um erfolgreich zu sein, ein scheitern oder ein Misserfolg wird fuer uns als schlecht empfunden....das hat schon in der Schule begonnen, nur mit erfolg wird man belohnt....mit einer guten Note, mit Lob vom Papa, mit ein paar Euros von der Oma......Belonung fuer Gutes, das wollen wir immer und immer erleben, unser Gehirn ist suechtig danach wie ein Junky nach seiner Dosis Heroin.
Wenn wir nun Trades im Verlust haben, wollen wir den Trade nicht schliessen, da wir das nun als scheitern sehen, ein Unrecht haben...wir waren schlecht. Keine Belohnung....unser Ego will aber Recht haben..und so reden wir uns Sachen ein um den Trade dennoch zu rechtfertigen......Anleger A sagt auch dass der Kurs wieder Steigen muss oder Kaffee kann ja nur steigen weil immer mehr Menschen Kaffee trinken, usw. Und so lauft und lauft der trade, immer mehr ins Verderben.
Anders verhalten wir uns bei Gewinnern. Lauft der Trade erst mal im Plus, haben wir ploetzlich Angst. Angst den Gewinn und somit meine Bolohnung wieder zu verlieren. Wir wollen ja erfolgreich sein. Wir nehmen bei der ersten, sich anbahnenden Gegenbewegung, den Gewinn mit.
Was passiert also? Wir haben moeglicherweise 80 erfolgreiche Trades im Jahr, mit eher geringen Gewinnen, 15 Trades mit ueberschaulichen Verlusten und 5 grosse Verluste....diese 5 Verluste fressen unsere gesammte Jahresperformance, ja mitunter haben wir am Jahresende Verluste....super.
Wir brauchen also ein System, das uns daran hindert, schlechte, emotional getroffene Entscheidungen, zu treffen. Genau wie ich einen Trade eroeffne, habe ich nun auch ein genaues System wie ich einen Trade wieder schliesse....wer das hat, ist seinen Traum vom erfolgreichen Trader einen riesen Schritt weiter.
Jeder Trader muss Aufzeichnungen ueber seine Trades fuehren. Ich erstelle mir ein System, das ich immer und immer GLEICH wiederhohle, nach 30 Trades (so meine Meinung) sehe ich dann:
Wieviele Gewinner hatte ich Wieviele Verlierer hatte ich Wie hoch war mein groesser Gewinn Wie hoch mein groesster Verlust Erwirtschaftet mein System Gewinn
Ich kann mir anhand meiner Aufzeichnungen dann genau ausrechnen, wieviel ich im Durchschnitt pro Trade Gewinne oder eben nicht. Und ploetzlich spielen Emotionen keine Rolle mehr.
Es gibt ein gutes Buch zu dem Thema von Norman Welz "Trading Psychologie", sollte man gelesen haben.
Es muss jeder fuer sich so ein System erarbeiten und testen. Ich kenne deinen Anlagehorizont nicht @die graue emi, ich kann dir nur meine Ausstiegsstrategie beim Beispiel Arabica zeigen.
Grundsaetzlich arbeite ich nach Traderoeffnung nur mit einem NOT SL, ich gehe nicht davon aus, dass der die naechsten Tage fallen wird, er ist auch rellativ sehr weit weg vom aktuellem Kurs, bei Arabica ist der auf 118c. Dieser Not SL ist nur gedacht um mich vor unvorhersehbaren Ereignissen zu schuetzten. Ich denke da an nicht so schoene Dinge wie Herzinfarkt, Autounfaelle oder auch banale Dinge wie Hardwaerversagen, Internetausfaellen oder sonstigen Ereignisse wo es mir nicht gelingt aktiv meinen Trade zu managen.
Der richtige SL wird erst dann gesetzt wenn ich eine Triggerkerze habe, also eine Signalkerze....genau wie beim Einstieg. Und immer auf Schlusskurs, ich will ja nicht von einem dummen Spike ausgestoppt werden, um am Abend ein neues Hoch zu sehen, es gibt nichts Aergerlicheres.
Ich habe einen fiktiven Chart von Arabica gezeichnet um das zu demonstrieren. Ich richte mich nach dem 52 EMA, das koennte auch ein 48er, 109er oder 16er sein, foellig egal, ist halt mein System.
Der Trade darf ab jetzt machen was er will bis ich einen Schlusskurs unter dem 52er EMA sehe (nicht die Intraday Verletzung, die wird ignoriert). Ist das der Fall, so wird fuer naechsten Tag der SL etwas unterhalb des TAGESTIEFS der Triggerkerze gesetzt.
Dieses System nehme ich auch fuer TP. Ich werde zwar mit dem System nie 100% eines Moves mitnehmen, das schafft man sowiso eigentlich nie, aber ich bin so gezwungen den Trade laufen zu lassen. Mir reichen 50% eines Moves allemal, wenn er nur lang genug ist.
Abschliessend moechte ich noch einmal betonen: Ich brauche eine wiederholbare Einstiegs- und Ausstiegsstrategie, nach genau definierten Regeln UND ich muss diese Trades dann auswerten um zu wissen ob, bzw. wie gut sie funktioniert. Ich bin sein Jahren auch erfolgreicher Gastronom, ich muss meine Zahlen kennen, ich muss wissen was mein Betrieb liefern muss Gewinn zu machen....usw. Trading funktioniert genau so, ich muss so gut es nur geht professionell agieren.
Ich hoffe euch geholfen zu haben und lg Zyxa
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Angehängte Grafik:
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