Börse Online
von Andreas Schuck
Donnerstag 9. November 2006, 10:53 Uhr
Eigentlich gelten die Republikaner von US-Präsident George Bush als die börsenfreundlichere Partei. Doch im Bereich Umweltschutz hat die demokratische Partei eindeutig die Nase vorn.
Die Aktien von Anbietern alternativer Energien waren daher am Mittwoch gesucht. Denn die Demokraten werden nun wohl Anhörungen im Kongress zur globalen Erderwärmung anschieben und dafür eintreten, Steuern auf Benzin zu erhöhen,um im Gegenzug Windkraft und Biokraftstoffe zu fördern.
Begünstigt war vor allem der Bio-Ethanol-Sektor. So sprang der Kurs des Agrarkonzerns Archer Daniels Midland, einem großen Ethanolhersteller, an der New York Stock Exchange um fast sieben Prozent nach oben. Gesucht war daneben VeraSun Energy (plus neun Prozent). Das Papier des Ethanolproduzenten hatte allerdings seit dem Börsengang im Juni rund ein Drittel seines Wertes eingebüßt. Auch die Aktien des Agrarkonzerns Andersons, ebenfalls im Ethanol-Geschäft tätig, sowie von Pacific Ethanol zogen kräftig an.
Um rund elf Prozent verteuerte sich Rentech. Das Unternehmen entwickelt Technologien zur Verflüssigung von Kohle. Der Rohstoff ist in den USA reichlich vorhanden, und die Demokraten dürften darauf drängen, die Abhängigkeit von Öleinfuhren zu verringern.
Deutliche Bewegung gab es bei den Kursen der Brennstoffzellenherstellern wie Ballard Power (plus 8,7 Prozent), Plug Power (plus 5,3 Prozent) und FuelCell Energy (plus 3,5 Prozent). Allerdings waren die Aktien in den vergangenen Monaten schwer unter Druck, und so konnten sie sich gerade einmal von ihren Jahrestiefs lösen.
Unter dem Wahlsieg der Demokraten litt dagegen Big Pharma. Merck, Pfizer, Johnson & Johnson sowie Schering-Plough standen auf der Verliererliste. Der Grund: Die Demokraten wollen die Kosten des staatlichen Gesundheitsdienstes Medicare senken, und eine wesentliche Stellschraube dafür sind die Ausgaben für Medikamente. |