Im Bombenjahr 2020 lieferte Hellofresh ein AEBITDA von 505 Mio. ab. Für 2022 wird mit einem AEBITDA in ähnlicher Höhe geplant (500-580 Mio.), trotz dann (hoffentlich) massiv gestiegenen Umsätzen.
Bereits in der Vergangenheit war erkennbar, dass sowohl beim Procurement, als auch beim Fulfillment keine relativen Kostenvorteile erzielt werden können. Und das sind die beiden mit Abstand grössten Aufwandspositionen. Das Ergebnis in 2020 hing massgeblich von den relativ gesunkenen Marketingaufwendungen ab.
Das Dilemma ist, dass Wachstum nur mit hohen Marketingaufwendungen zu erzielen ist. Meine Annahme ist, dass die Procurement expenses weiter steigen werden, denn gerade bei Lebensmitteln gab es die starken Preiseffekte. Des weiteren glaube ich, dass diese Preiseffekte nur schwer an Kunden weitergegeben werden können.
Die fehlende Skalierbarkeit des Geschäftsmodells sehe ich als Damoklesschwert über Hellofresh: Bereits geringe Umsatzrückgänge haben eine starke Hebelwirkung auf das Ergebnis nach unten, während Umsatzsteigerungen kaum eine positive Auswirkung auf das Ergebnis haben. Einzige wirksame Stellgrösse für das Management sind die Aufwendungen für Marketing.
|