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Die Fidelity Management & Research Company, Boston, Massachusetts, USA, hat uns am 25. November 2015 gemäß § 21 Abs. 1 WpHG mitgeteilt, dass ihr Stimmrechtsanteil an der OSRAM Licht AG, München, am 25. November 2015 die Schwelle von 5% unterschritten und an diesem Tage 4,95% (5.182.309 Stimmrechte) betragen hat. Davon werden 4,95% der Stimmrechte (5.182.309 Stimmrechte) der Gesellschaft gemäß § 22 Abs. 1 Satz 1 Nr. 6 WpHG zugerechnet.
Bei Fidelity hat man also die Gegenbewegung seit dem 11.11. genutzt um das Investment in Osram weiter zurückzufahren.
"Auf dem Papier" wurde der Anteil nur von 5,02 Prozent (per 26.05.2015) auf 4,95% der Stimmrechte heruntergefahren, was etwa einer Verringerung von 1,3 Prozent entspricht.
Normalerweise gibt man aber die 5-Prozent-Schwelle nicht einfach so auf, weil damit gewisse Rechte in der Hauptversammlung verbunden sind. Es macht nicht unbedingt Sinn, seinen Anteil ein Zwanzigstel Prozent unter dieser 5-Prozent-Hürde zu halten. Mein Verdacht ist, dass man deutlich über 5,02 Prozent investiert war (die nächste Meldeschwelle liegt erst wieder bei 10 Prozent), und dann die Beteiligung angesichts des Crashs der Osram-Aktie schrittweise zurückgefahren hat damit es nicht so auffällt; vielleicht war man bei sieben Prozent, und dann hat man erst auf knapp über 5 Prozent zurückgefahren, dann gerade soeben die Meldeschwelle berührt, mit einem ganz leichten Rückgang von nur wenigen hundertstel Prozent der auf den ersten Blick nicht weiter dramatisch aussieht, und unter 4,95 Prozent geht dann der Verkauf in größeren Schritten weiter bis knapp über die nächste Meldeschwelle.
Das ist quasi so wie bei den Autos von VW... während sie getestet werden tun sie so als wäre alles in Ordnung, und wenn keiner hinguckt sind es Dreckschleudern... genauso ist halt das Berühren einer Meldeschwelle der eine Moment wo Investoren gezwungen sind zu zeigen wie sich ihre Beteiligung ändert. Aber was dazwischen passiert, das ist eine ganz andere Geschichte.
Theoretisch wäre es mit diesem Trick möglich, sein Investment um fast 70 Prozent zurückzufahren, und das beinahe unbemerkt. Meinetwegen halte ich 9,99 Prozent der Aktien eines Unternehmens und liege somit unter der 10-Prozent-Meldeschwelle. Dann verkaufe ich runter bis auf 5,01 Prozent, alles ohne es melden zu müssen, und dann mache ich einen ganz kleinen weiteren Verkaufsschritt auf 4,99 Prozent, und danach dann auf 3,01 Prozent. Der "Markt" kriegt nur mit dass ich mal eben minimal ein paar Anteile verkauft habe von 5,01 auf 4,99 Prozent, aber es ist nur die Spitze des Eisbergs und in Wirklichkeit verabschiede ich mich im großen Stil von meiner Beteiligung.
Fidelity verringert also sein strategisches Investment in Osram, nachdem neulich schon die Fondsmanagement-Sparte ihren Anteil runtergefahren hat.
Was mit der Information anzufangen ist, muss jeder selbst wissen. Es relativiert auch meinen Optimismus. Sollten sich diese Meldungen weiter häufen, werde ich auch aus meinem Osram-Papier wieder rausgehen.
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