Haben wir doch vor ein paar Wochen als der Deal bekannt gegeben wurde alles schon durchgekaut. Letztendlich fehlen aber schon einige sehr wichtige Details wie welche Projekte betrifft es nun (alle für 2016 prognostizierten oder nicht alle ? wenn nicht alle, dann könnte es in Q4 sogar Projektumsätze geben !!! inkl. zusätzliche Gewinne), Working Capital-Verteilung, mit welchem Eigenkapital stehen die Projekte bzw. die 55%ige Tochter Jinko Power in der Jinko-Bilanz genau drin oder zu welchen Selbskostenpreise stehen die ganzen Solarkraftwerke in der Bilanz drin. Offene Fragen gibt es also noch zu hauf.
Die Eigenkapitalquote wird deutlich hoch gehen schon alleine da die Bilanzsumme deutlich gekürzt wird und die stillen Reserven gehoben werden. Die Nettofinanzverschuldung wird signifikant zurückgehen . Das kann man in der Q2-Präsi dann schon sehr gut erkennen bei der speperaten Ausweisung Power- und Modulbusiness. In der Powersparte stehen Finanzverbindlichkeiten von 1 Mrd. $ drin (Finanzverbindlichkeiten liegen im Gesamten bei 1,81 Mrd. $), eine Liquidität von 188 Mio. $ und einem negativen Working Capital von riesigen 373 Mio. $ bei noch offenen Einspeisevergütungszahlungen von 150 Mio. $.
Wie das alles am Ende aber wirklich aussehen wird ist ohne Details ganz schwierig einzuschätzen, aber die Nettofinanzverbindlichkeiten werden nach dem Deal sehr deutlich zurückgehen. Laut Daumenrechnung und ohne Details dürfte sie von 1,26 Mrd. $ (Stand Ende Q2 2016) inkl. den 250 Mio. $ Cash nur noch bei 191 Mio. $ liegen. Denke aber mal das wird morgen dann schon genauer gesagt werden und vielleicht bringt Jinko morgen eine genaue Pro Forma Bilanz.
Taktueriker81 von diesen Daqo-Zahlen kann man nichts auf die Jinko-Zahlen ableiten. Dazu sind beide viel zu verschieden, Nach meinen Schätzungen müsste Jinko aber die Analystenschätzungen (Umsatz: 763 Mio. $/EPS: 0,55 -- für Q4 wird mittlerweile mit einem negativen EPS gerechnet) schon packen, aber das ist echt verdammt schwer einzuschätzen. So schwer wie noch nie, denn die Modulpreise sind kräftig eingebrochen in Q3 wie noch nie in der Solarbranche in einem Zeitraum von 12 Wochen (in China z.B. von 0,50 $/W auf 0,41 $/W -- in den USA von 0,59 $/W auf 0,46 $/W), so dass man bei diesem Preiseinbruch kaum einschätzen kann welchen Q3-Modulverkaufspreis Jinko erzielt hat und der ist halt mal mitentscheidend für den Gewinn. Dazu gab es dann noch kräftige Währungsschwankungen in Q3 und Abschreibungen auf den Lagerbestand könnte es eventuell auch noch geben. Die Taiwanesen haben jedenfalls in Q3 auf die deutlich gefallenen Preisen Lagerbestände auf die neuen Preise abgeschrieben. |