an den EU-Bürgern. Denn nur elektronisches Geld lässt sich "wie geplant" um 6 % pro Jahr abwerten, wenn es nicht ausgegeben wird. Was die Notenbanken da vorhaben, ist eine RIESENSAUEREI. Mir ist wichtig, dass dies publik wird, damit nicht schon wieder - wie bei der Euro-Einführung - alle Bürger belogen werden.
Damals hieß es: Es wird ganz toll mit dem Euro, ihr könnt nach Italien und Spanien fahren und braucht keine Lire oder Peseten mehr zu wechseln. Für Stabilität ist dank Maastricht gesorgt. Doch am bitteren Ende gab es fortlaufende Sparerenteignung durch Nullzinsen und die klammheimliche Installation einer verbotenen Transfer-Union ("hintenrum") durch die EZB, die mit Aufkäufen von PIIGS-Anleihen dortige Staatspleiten verhinderte. Der Euro steht zum US-Dollar inzwischen ein Drittel tiefer als 2008. Damals 1,60, heute 1,13 - und das ist erst der Anfang.
Bei der elektronischen Bargeldeinführung wird es heißen: Ganz toll alles, ihr zahlt doch sowieso schon überall mit der Kreditkarte. Dann macht es doch keinen Unterschied mehr, wenn es kein Bargeld mehr gibt. Am dicken Ende jedoch wird es eine noch dreistere Enteignung der Sparer und Bargeldhalter in Höhe der besagten -6 % pro Jahr geben, die vollautomatisch und elektronisch vorgenommen bzw. eingezogen wird.
Das ersetzt die Weimarer Schubkarre aus dem Hyperinflationsjahr 1923, mit der man Geldnotensäcke eilends zum Bäcker bringen musste, ehe sich der Brotpreis wieder verdoppelte (und die doppelte Sackzahl gekarrt werden musste). Die Geldkarte hingegen bleibt immer gleich schwer, es ist nur immer weniger drauf, auch wenn man selber nichts ausgibt.
Daher: Wehret den Anfangen. Ich bin entschieden gegen das Bargeldverbot!
---------------------------------
Angesichts der akuten Deflationskrise in der Eurozone (# 058) gewinnt das Schnabl-Szenario an Bedeutung.
Aus dem NZZ-Interview mit Schnabl in # 051:
NZZ: Weshalb wird der Vorschlag zur effizienten Umsetzung von Negativzinsen beim Internationalen Währungsfonds gerade jetzt lanciert, gibt es dafür einen speziellen Grund?
Ökonomieprof. Schnabl (Leipzig): Der Zeitpunkt kann Zufall sein. Allerdings sind sich öffentliche Institutionen wie Zentralbanken und der Internationale Währungsfonds bewusst, dass ihre Stellungnahmen und Publikationen auf grosses öffentliches Interesse treffen. Die Weltwirtschaft steht vor einem Abschwung, während die Zinsen insbesondere in Europa und Japan immer noch bei null liegen.Da würden viele gerne die Leitzinsen ins Negative senken. Das ist aber nur möglich, wenn das Bargeld abgeschafft oder entwertet würde. Sonst könnten die Bankeinlagen jederzeit in Bargeld getauscht werden. Der Beitrag könnte eine Art Testballon hinsichtlich der Stimmung der Bürger zur Bargeldentwertung sein....
--------------------
A.L: Die noch ehrlichere Antwort lautet: In der Eurozone ist, aller Schönrederei zum Trotz, die Kacke bereits gefährlich am Dampfen (siehe # 058).
|