09:42 27.06.07
Hagen (aktiencheck.de AG) - Die Experten von "ExtraChancen" sehen bei der Aktie von freenet (ISIN DE000A0EAMM0/ WKN A0EAMM) kurzfristiges Potenzial.
Das Thema sei nicht neu, aber aktueller denn je: Es gehe um die Zerschlagung des Telekommunikationsanbieters freenet AG. Nach Hedgefonds-Manager Florian Homm würden mit der britischen Fondsgesellschaft Hermes und der Drillisch AG nun zwei weitere Großaktionäre den Verkauf von Unternehmensteilen fordern. Die Analysten der Commerzbank würden für diesen Fall kurzfristig 10% Kurspotenzial sehen.
Bereits Ende Mai habe Florian Homm gefordert, einzelne Unternehmensteile oder die freenet AG komplett zu verkaufen (siehe "ExtraChancen" vom 1. Juni). Nun erhalte der Investor, der über die Absolute Capital Management eine Beteiligung von 3% halte, Unterstützung.
Denn auch die britische Fondsgesellschaft Hermes (5,2% der Aktien) und der Mobilfunkdienstleister Drillisch (8%) würden nun eine Zerschlagung fordern. Dabei gehe es vor allem um den Verkauf der Mobilfunksparte und des Internet-Geschäfts. Nachdem die Übernahmen von AOL Deutschland und Talkline nicht hätten realisiert werden können, müssten "andere strategische Optionen" geprüft werden, fordere Stephan Howaldt, der Vorstandsvorsitzende von Hermes, in der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung". Denn in diesen Geschäftsbereichen seien Größenvorteile sehr wichtig. Da es nun aber nichts mehr zu kaufen gebe, müsse der umgekehrte Weg gegangen und verkauft werden.
freenet-Chef Eckard Spoerr halte nichts davon, die Fusion von Mobilcom und freenet, die gegen viele Widerstände erst in einem langwierigen Verfahren habe realisiert werden können, wieder rückgängig zu machen - auch weil er das Wohl der 3.600 Mitarbeiter im Auge haben müsse. Dabei könne er nach eigener Aussage auf die Unterstützung von VATAS, des seit Mai größten Einzelaktionärs (knapp 19%), zählen. Dennoch werde es auf der Hauptversammlung am 20. Juli hoch hergehen, denn die Befürworter einer Zerschlagung würden sicher versuchen, den Vorstand auf dem Aktionärstreffen unter Druck zu setzen.
Der Kurs ihrer "Aktie des Tages" vom 14. Mai sei von ihrem Hoch Anfang des Monats bei 25,40 Euro wieder auf das Einstiegsniveau der Experten (24 Euro) zurückgefallen. Allerdings sollte das weitere Rückschlagpotenzial begrenzt sein - angesichts der Dividende von 6 Euro (Sonderausschüttung plus reguläre Dividende).
Die Experten der Commerzbank hätten die Aktie der freenet AG mit "kaufen" bestätigt.
Sollte es tatsächlich zu einer Aufspaltung kommen, habe der Titel von freenet nach Meinung der Experten von "ExtraChancen" kurzfristiges Potenzial von "mindestens 2,40 Euro". Angesichts der stattlichen Dividende könnten Anleger die Entwicklung weiter in Ruhe abwarten. (Ausgabe vom 26.06.2007) (27.06.2007/ac/a/t) |