Ob wir jetzt schon am Branchentiefpunkt sind Privatanleger, ich weiß es nicht, aber ich denke, dass der Tiefpunkt erst Ende Q2 2013 sein wird.
Mir geht es ähnlich wie ingope. Bin auch etwas skeptisch, denn in Q3 war die Nachfrage in den wichtigsten Märkten von Centrosolar schwach (Deutschland) bzw. sehr schwach (Italien, Frankreich). Ich bin sehr gespannt wie Q3 in den USA gelaufen ist, denn dort ist die Nachfrage nach wie vor sehr gut und vor allem wenn es um Leasing geht und das bietet ja Centrosolar an.
Still war Centrosolar schon immer und Centrsolar hatte nie eine solche Öffentlichkeitsstrategie wie z.B. Conery. Conergy meldet mittlerweile ja jeden läppischen Auftrag.
Wo du aber komplett richtig liegst Privatanleger, wir sind schon in der Grid Party und das sogar bei größeren Aufdachanlagen und das in Deutschland. Wer hätte das vor 18 Monaten gedacht ?
Im kommenden Jahr wird der Strompreis bei uns auf 0,26 bis 0,27 €/kWh für private Haushalte steigen. Auch für mittelgroße Betriebe steigt der Strompreis von derzeit 0,14 €/kWh auf etwa 0,17 €/kWh, da sie großteils wie die Privathaushalte nicht von der EEG-Zulage und auch nicht von den höheren Netzentgelden befreit sind. Die Stromgestehungskosten für eine PV-Aufdachanlage in Deutschland liegen aktuell je nach Anlagengröße, Konzept und Standort zwischen 0,13 bis 0,18 €/kWh.
Die Kombination höhere Strompreise/sinkende Solarstromgestehungskosten wird zwangsläufig dazu führen, dass sich vermehrt mittelständische Unternehmen, Discounter, Logistiker oder größere Handelsgeschäfte eine große PV-Anlage aufs Dach montieren lassen. Der Eigenverbrauch ist bei den Unternehmen im Prinzip sehr hoch, da die solare Stromerzeugung zum eigenen Stromverbrauch im Prinzip ideal ist. Im produzierenden Gewerbe, die einen sehr hohen Stromkostenanteil an ihren Produktionskosten haben, kommt man bei einer 100 kW-Anlage auf dem Dach auf einen Eigenverbrauchsanteil von 80 bis 90% auch ohne eine Speicherlösung zu integrieren. Für die restlichen 10 bis 20%, die man nicht verbraucht, gibt es dann Einspeisevergütungen von um die 0,12 €/kW. Auf diesen absehbaren Trend wollen wohl bzw. müssen nun RWE oder EON aufspringen.
Hoffen wir mal, dass Centrosolar von dem Geschäft überproportional profitieren kann. Ein paar Vorzeigeprojekte gibt es ja schon:
- Centrosolar baut(e) auf 100 Dächern des Discounter Aldi Aufdachanlagen (insgesamt mit einer Kapazität von 9 MW). Die solare Stromerzeugung und der Strombedarf eines Supermarktes stimmen im Tagesablauf zeitlich in weiten Teilen überein.
- Auf den Dächern verschiedener Logistikzentren in Norddeutschland hat die Centrosolar-Tochter CentroPlan Aufdachanlagen mit einer Leistungskapazität von 3 MW gebaut im Frühjahr
- Im Auftrag des franzöischen Energieriesen EDF liefert Centrosolar Indachmodule mit insgesamt 3,7 MW für 190 Dächern der Wohnungsbaugesellschaft „Habitat 76“
- Zusammen mit der einheimischen Green Choice Solar hat Centrosolar Ende Juni auf den Dächern und auf einer Freifläche einer Schule in Scottsdale Module mit einer Kapaztität von 1,3 MW installliert
An solche größere Aufträge muss Centrosolar ran kommen, denn alleine mit kleinen Aufdachanlagen wirds wohl nicht gehen. Dass vor allem der deutsche Solarmarkt im Umbruch ist, weg von der Freifläche hin aufs Dach, zeigt dieses Beispiel:
Die Dortmunder REW Solartechnik konzipiert und errichtet derzeit für die Katholische Kliniken Emscher-Lippe Solaraufdachanlagen. Im Hedwig Seniorenzentrum in Gelsenkirchen wird dabei die erste Aufdachanlage (80 kW) gebaut. Ein sehr hoher Eigenverbrauch ist in einem Krankhaus oder Altenheim garantiert, da es einen ziemlich gleichmäßigen Stromverbrauch gibt und somit die Solaranlage auf den Stromverbrauch inkl. hoher Eigenverbrauchsquote leicht abgestimmt werden kann. |